Peter Tschaikowski - Der Nussknacker

Ballett erzählt als Hörspiel mit Musik.

Herausgeber:
Bert Alexander Petzold

mit:
Wolfgang Rüter, Matthias Lühn, Sarah Peitz, Alma-Sofia Lühn, Guido Willweber u.a.

ab 8 Jahren und für die ganze Familie

Inhalt:
1 CD mit Booklet, Laufzeit 58 Minuten

ISBN: 978-3-947161-16-4

Preis: 12,99 € (inkl. 19% MwSt.) UVP

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"Der Nussknacker" ist ein Ballett zur Musik von Peter Tschaikowski (1840–1893) und eines der bekanntesten Ballette weltweit. Es wurde am 18. Dezember 1892 am Mariinski-Theater in Sankt Petersburg uraufgeführt und gehört seitdem zum internationalen Standardrepertoire des klassischen Balletts. Die Handlung basiert in großen Teilen auf der Erzählung von E.T.A. Hoffmann (1746–1822) "Nussknacker und Mausekönig" aus dem Jahr 1816. Der zweite Akt, der überwiegend aus verschiedenen Tanzszenen besteht, spiegelt ein typisches Gestaltungsmerkmal des 19. Jahrhunderts wider. Berühmt wurde das Ballett nicht zuletzt durch die "Nussknacker-Suite", eine Zusammenstellung der populärsten Musikstücke des Balletts, die Tschaikowski noch vor der Uraufführung erstellte. Zu den bekanntesten musikalischen Stellen gehören der "Tanz der Zuckerfee", der "Blumenwalzer" und der "Tanz der Rohrflöten", die alle durch ihre melodische Schönheit und orchestrale Raffinesse bestechen und zu den Meisterwerken der klassischen Musik zählen.

Am Weihnachtsabend bekommt Clara von ihrem Patenonkel Drosselmeyer einen Nussknacker geschenkt. In der Nacht hat sie einen seltsamen Traum: Der Nussknacker kämpft mit seinen Spielzeugsoldaten gegen das Heer des Mausekönigs. Clara hilft ihm, worauf sich der Nussknacker in einen Prinzen verwandelt. Gemeinsam reisen sie ins Reich der Süßigkeiten. Sie geraten in einen Schneesturm und landen im Schloss Zuckerburg. Dort feiert die Zuckerfee ein herrlich süßes Fest. Schade, dass dies alles nur ein Traum war – oder doch nicht?

Peter Tschaikowski (1840–1893) wurde am 7. Mai 1840 in Russland geboren. Zunächst schlug er eine Beamtenlaufbahn als Jurist ein, ab 1862 studierte er schließlich Musik in Sankt Petersburg. Die von ihm komponierten Melodien sind weltweit bekannt. Er schuf zahlreiche Werke, so gibt es von ihm drei Ballettstücke "Dornröschen", "Schwanensee" und "Der Nussknacker". Seine bekannteste Oper ist "Eugen Onegin". Bis heute beliebt sind die drei Streichquartette, das Klaviertrio a-Moll, seine sechs Sinfonien, darunter ist sein letztes Werk – die grandiose "Pathetique". Peter Tschaikowski starb am 6. November 1893 in Sankt Petersburg an einer Vergiftung.

E.T.A. Hoffmann (1746–1822) schrieb eine ursprüngliche Märchenversion als "Nussknacker und Mausekönig". Der Franzose Alexandre Dumas der Ältere (1802–1870) entwickelte die Handlung schwungvoll weiter und Pjotr Iljitsch Tschaikowski, der gut Französisch sprach, vertonte diese zu einem der populärsten Ballette. Die Anregung dazu kam von Tschaikowskis Bruder Modest, der ein ähnliches Theaterstück für die Kinder seiner und Tschaikowskis Schwester geschrieben hatte. Tschaikowski erzählte Marius Petipa von diesem Kinderstück, der ein erstes Libretto für "Der Nussknacker" verfasste. Petipa wollte ursprünglich auch die Choreographie übernehmen, überließ dies aber krankheitsbedingt Lew Iwanow. Das Werk wurde am 18. Dezember 1892 zum ersten Mal im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg in der Choreographie von Iwanow und der Ausstattung durch den Operndirektor Iwan Wsewoloschski aufgeführt, weniger als ein Jahr vor Tschaikowskis Tod. 

Pressestimmen (Auswahl)

"Das Hörspiel schafft es, die Zuhörer in die faszinierende Welt des Nussknackers zu entführen." Kinderohren

"Die CD erzählt dieses Ballettstück als Hörspiel mit Musik. Die Laufzeit beträgt ca. 58 min und ist ein Vergnügen für die ganze Familie. Denn bald ist wieder Weihnachten." Bewertung: empfehlenswert, AG Jugendliteratur und Medien der GEW

Peter Tschaikowski (1840–1893), einer der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, wurde am 7. Mai 1840 als Pjotr Iljitsch Tschaikowski im kleinen russischen Dorf Wotkinsk geboren, das im Gouvernement Wjatka im heutigen Udmurtien liegt. Seine Kindheit und Jugend, geprägt von einer engen Bindung an seine Familie und einer frühen Leidenschaft für die Musik, legten den Grundstein für sein späteres Schaffen.

Peter Tschaikowski wuchs in einer gut situierten Familie auf. Sein Vater, Ilja Petrowitsch Tschaikowski, war ein Bergbauingenieur, der als Direktor eines Eisenwerks in Wotkinsk tätig war. Ilja Petrowitsch, selbst gebildet und kultiviert, förderte die intellektuellen und künstlerischen Interessen seiner Kinder. Das Verhältnis zwischen Peter und seinem Vater war liebevoll, doch aufgrund der beruflichen Verpflichtungen von Ilja Petrowitsch und seiner oft abwesenden Position in der Familie, fühlte sich Peter emotional stärker zu seiner Mutter hingezogen.

Peters Mutter, Alexandra Andrejewna d’Assier, war französisch-russischer Herkunft und eine sehr musikalische Frau. Sie spielte Klavier und sang, was einen nachhaltigen Einfluss auf Peters musikalische Entwicklung hatte. Alexandra war eine zarte, sensible Frau, die jedoch an Tuberkulose litt. Ihr Verhältnis zu Peter war äußerst eng, und sie war die erste, die sein musikalisches Talent erkannte und intensiv förderte. Peters Mutter war die maßgebliche Bezugsperson während seiner Kindheit, und ihr früher Tod, Peter war erst 14 Jahre alt, hinterließ eine tiefe, lebenslange Wunde in seinem Herzen. Der Verlust seiner Mutter am 25. Juni 1854 prägte seine emotionale und künstlerische Sensibilität stark aus und spiegelte sich in der melancholischen Grundstimmung vieler seiner späteren Werke wider.

Peter Tschaikowski hatte fünf Geschwister, die Brüder Nikolai und Ippolit sowie die Schwestern Alexandra, Zinaida und die Zwillingsschwester seiner Mutter, Anastasia, die nach dem Tod ihrer Schwester eine Mutterrolle für die Kinder übernahm. Besonders enge Beziehungen pflegte Peter zu seiner älteren Schwester Alexandra und zu seinem jüngeren Bruder Modest, der später als Autor und Librettist tätig war und eine Biographie über seinen berühmten Bruder verfasste. Modest und Peter verband eine tiefe geschwisterliche Freundschaft und geistige Nähe, die sich auch in ihrer späteren künstlerischen Zusammenarbeit niederschlug.

Seine Geschwister spielten eine bedeutende Rolle in seinem Leben. Alexandra, die schon früh heiratete und Wotkinsk verließ, blieb dennoch eine wichtige Bezugsperson für Peter. Sein Bruder Modest, der wie Peter homosexuell war, verstand ihn besser als jeder andere, was sie noch enger zusammenschweißte. Peter schätzte seine Geschwister sehr, und sie waren oft die ersten, die seine neuen Kompositionen zu hören bekamen und kritisch beurteilten durften.

Peter Tschaikowski zeigte bereits in frühester Kindheit ein außergewöhnliches musikalisches Talent. Mit fünf Jahren begann er Klavier zu spielen, und es war schnell offensichtlich, dass er über ein herausragendes Gehör und eine besondere Begabung für das Instrument verfügte. Trotz der anfänglichen Skepsis seines Vaters erhielt er bald regelmäßigen Klavierunterricht, und seine Fortschritte waren so beachtlich, dass man in Erwägung zog, ihn an eine Musikschule zu schicken. Allerdings entschieden die Eltern, dass Peter zunächst eine allgemeine Schulausbildung erhalten sollte, bevor er sich der Musik widmen durfte.

Im Jahr 1850, als Peter zehn Jahre alt war, zog die Familie nach Sankt Petersburg, wo Peter auf das kaiserliche Gymnasium geschickt wurde. Seine Schulzeit in Sankt Petersburg war jedoch von Heimweh und der Trennung von seiner Familie überschattet, was ihn sehr belastete. Dennoch schloss er das Gymnasium erfolgreich ab und zeigte eine besondere Begabung für Sprachen, insbesondere für Französisch und Deutsch.

Obwohl er zunächst eine juristische Laufbahn einschlug und 1859 mit 19 Jahren sein Studium an der Juristischen Fakultät in Sankt Petersburg abschloss, blieb Peters Leidenschaft für die Musik ungebrochen. Im Jahr 1861, im Alter von 21 Jahren, begann er schließlich sein Musikstudium am Sankt Petersburger Konservatorium, das gerade erst gegründet worden war. Sein Hauptfach war Komposition, und sein Lehrer, Anton Rubinstein, erkannte sofort das außergewöhnliche Talent seines Schülers. Tschaikowski war ein eifriger Student und entwickelte schnell einen eigenen Stil, der von westlichen, insbesondere französischen und deutschen Komponisten beeinflusst war, aber auch russische Elemente integrierte.

Im Jahr 1866, im Alter von 26 Jahren, zog Tschaikowski nach Moskau, wo er eine Stelle als Lehrer für Musiktheorie am Moskauer Konservatorium erhielt. Dies war der Beginn seiner Karriere als Komponist und Pädagoge. Seine ersten Kompositionen, darunter seine erste Sinfonie "Winterträume", entstanden in dieser Zeit und wurden von der Öffentlichkeit wohlwollend aufgenommen, obwohl Tschaikowski selbst mit seiner Arbeit oft unzufrieden war und unter starken Selbstzweifeln litt.

Tschaikowskis Privatleben war oftmals von inneren Konflikten und einer tiefen Einsamkeit geprägt. Er war homosexuell und lebte in einer Zeit, in der dies gesellschaftlich nicht ansatzweise akzeptiert wurde, was zu einem großen inneren Zwiespalt führte. Im Jahr 1877, als er 37 Jahre alt war, ging er eine Ehe mit Antonina Miljukowa ein, einer ehemaligen Schülerin des Moskauer Konservatoriums. Diese Ehe erwies sich jedoch als katastrophal. Tschaikowski war emotional unfähig, eine solche Beziehung zu führen, und nach nur wenigen Wochen trennte er sich von Antonina. Diese Episode stürzte ihn in eine tiefe Depression, und er unternahm sogar einen glücklicherweise erfolglosen Selbstmordversuch, indem er sich in der Moskwa zu ertränken versuchte.

Nach jener gescheiterten Ehe zog sich Tschaikowski noch weiter in sich selbst zurück und widmete sich voll und ganz seiner Musik. Eine wichtige Rolle in seinem Leben spielte in dieser Zeit seine Gönnerin Nadeschda von Meck, eine äußerst reiche Witwe, die ihn finanziell unterstützte, ohne ihn je persönlich zu treffen. Ihre umfangreiche Korrespondenz war für Tschaikowski eine wichtige emotionale Stütze.

Tschaikowski unternahm zahlreiche Reisen, sowohl innerhalb Russlands als auch in Westeuropa. Er besuchte unter anderem Frankreich, Italien, die Schweiz und Deutschland, wo er die Werke zeitgenössischer Komponisten studierte und sich mit den musikalischen Strömungen seiner Zeit auseinandersetzte. Diese Reisen hatten einen großen Einfluss auf sein Werk, und viele seiner Kompositionen tragen die Eindrücke und Inspirationen dieser Reisen in sich.

Zu seinen größten Erfolgen zählt die Uraufführung seiner Oper "Eugen Onegin" am 29. März 1879 in Moskau, die von Kritikern und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Tschaikowski war zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre alt. Ein weiterer Triumph war die Uraufführung seiner "Pathetischen" Sinfonie am 28. Oktober 1893 in Sankt Petersburg. Diese Sinfonie gilt als eines seiner persönlichsten Werke und wird oft als Ausdruck seiner inneren Zerrissenheit und seines Kampfes mit dem Leben interpretiert. Tschaikowski war damals 53 Jahre alt.

Allerdings erlebte Tschaikowski auch Misserfolge. Seine Oper "Der Opritschnik", die 1874 in Sankt Petersburg uraufgeführt wurde, fiel bei Publikum und Kritikern durch. Diese Niederlage traf ihn schwer und verstärkte seine Selbstzweifel.

Zu den bedeutendsten Werken Tschaikowskis zählen neben den bereits erwähnten Stücken auch die "Nussknacker-Suite", die am 18. Dezember 1892 in Sankt Petersburg uraufgeführt wurde, als Tschaikowski 52 Jahre alt war. Auch das Ballett "Schwanensee", das am 4. März 1877 im Moskauer Bolschoi-Theater seine Premiere feierte, gehört zu seinen Meisterwerken. Damals war Tschaikowski gerade 36 Jahre alt. Beide Werke haben bis heute einen festen Platz im klassischen Repertoire und werden weltweit aufgeführt.

Seine Klavierkonzerte, insbesondere das "Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll", das am 25. Oktober 1875 mit Hans von Bülow, welchem das Konzert gewidmet war, in Boston uraufgeführt wurde, als Tschaikowski 35 Jahre alt war, gehören ebenfalls zu seinen berühmtesten Kompositionen. Sie sind technisch anspruchsvoll und verlangen sowohl vom Pianisten als auch vom Orchester absolute Höchstleistungen.

In den letzten Jahren seines Lebens zog sich Tschaikowski immer mehr zurück. Obwohl er in Russland und Europa gefeiert wurde, kämpfte er weiterhin mit inneren Dämonen und der ständigen Sorge um sein öffentliches Ansehen. Trotz seiner Erfolge fühlte er sich oft unverstanden und einsam.

Peter Iljitsch Tschaikowski starb am 6. November 1893 in seiner Wohnung in der Malaja Morskaja Straße in Sankt Petersburg, nur wenige Tage nach der Uraufführung seiner "Pathetischen" Sinfonie. Die Umstände seines Todes sind bis heute Gegenstand von Spekulationen und Diskussionen. Offiziell wurde sein Tod auf die in der Stadt grassierende Cholera zurückgeführt, welche er sich angeblich durch das Trinken von ungekochtem Wasser in einem Restaurant zugezogen haben soll, was in Russland damals eine verbreitete Infektionsquelle war.

Es gibt jedoch alternative Theorien, die nahelegen, dass Tschaikowski möglicherweise Selbstmord begangen haben könnte. Einige Forscher vermuten, dass er aus Angst vor einem möglicherweise unmittelbar bevorstehenden gesellschaftlichen Skandal aufgrund seiner Homosexualität absichtlich den Freitod wählte, indem er das gefährliche Wasser trank oder eine andere Methode wählte. Diese Hypothese bleibt jedoch unbewiesen, und die Cholera-Diagnose wird weiterhin von vielen als wahrscheinlichste Todesursache betrachtet.

Tschaikowskis Begräbnis fand am 9. November 1893 in Sankt Petersburg statt. Die Trauerfeier wurde in der Kasaner Kathedrale abgehalten und zog eine große Menge an Trauernden an, darunter viele prominente Persönlichkeiten der russischen Kultur und Gesellschaft. Tschaikowski wurde auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in Sankt Petersburg beigesetzt, wo auch andere bedeutende russische Künstler wie Dostojewski und Mussorgski ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Sein Tod markierte das Ende eines der größten musikalischen Genies Russlands, dessen Werk noch lange nach seinem Ableben fortleben sollte.

Peter Iljitsch Tschaikowski nimmt eine herausragende Stellung innerhalb der Musikgeschichte ein, die durch seine einzigartige Fähigkeit gekennzeichnet ist, Emotionen in einer Weise musikalisch auszudrücken, die sowohl unmittelbar zugänglich als auch von tiefer Komplexität geprägt ist. Sein Werk zeichnet sich durch eine Verschmelzung westlicher Einflüsse mit der russischen Musiktradition aus, was ihm eine besondere Position in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts verschaffte und ihn zu einem Brückenbauer zwischen verschiedenen musikalischen Kulturen und Entwicklungen in West- und Osteuropa machte.

Tschaikowskis Musik wird oft als Inbegriff der Romantik betrachtet. Er verstand es meisterhaft, persönliche Leidenschaften, Seelenschmerz und ekstatische Freuden in seine Kompositionen einzuflechten. Diese emotionale Intensität findet sich in seinen großen Sinfonien, Opern und Balletten, die zu den am häufigsten aufgeführten und beliebtesten Werken des klassischen Repertoires zählen. Werke wie die "Pathetische" Sinfonie, das "Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll", die Oper "Eugen Onegin" und die Ballette "Schwanensee", "Der Nussknacker" und "Dornröschen" haben einen festen Platz im Kanon der westlichen Kunstmusik.

Tschaikowskis Musik war sowohl bei Zeitgenossen als auch für nachfolgende Generationen von Musikern und Komponisten einflussreich. Seine Melodien zeichnen sich durch eine klare, einprägsame Struktur aus, die oft von tiefen, emotionalen Untertönen durchdrungen ist. Die dramatische Natur seiner Musik, kombiniert mit einer raffinierten Orchestrierung, machte seine Werke besonders wirkungsvoll. Diese Kombination von zugänglicher Melodik und komplexer harmonischer Sprache trug dazu bei, dass seine Musik auch weit über die Grenzen Russlands hinaus erfolgreich war.

Ein weiterer Aspekt von Tschaikowskis Bedeutung liegt in seiner Rolle als Schöpfer des modernen russischen Balletts. Seine Ballette, die in Zusammenarbeit mit dem Choreografen Marius Petipa entstanden, setzten völlig neue Maßstäbe für das Genre und prägten nachhaltig die Entwicklung des internationalen Balletts. Die enge Verbindung von Musik und Tanz, die er in seinen Balletten verwirklichte, veränderte die Wahrnehmung und den Stellenwert von Ballettmusik und trug dazu bei, dass diese Werke nicht nur tänzerisch, sondern auch musikalisch als vollwertige Kunstwerke anerkannt wurden.

Tschaikowski war jedoch auch eine umstrittene Figur in der Musikgeschichte. Einige Zeitgenossen warfen ihm vor, dass seine Musik zu "westlich" sei und zu wenig von der ursprünglichen russischen Volksmusik beeinflusst werde. Doch gerade diese internationale Ausrichtung machte seine Musik auch in Westeuropa und den USA populär und trug zu seiner globalen Verbreitung bei. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sein Werk wieder verstärkt unter dem Aspekt der russischen Identität und Kulturgeschichte untersucht, und man erkannte zunehmend die subtilen Einflüsse der russischen Volksmusik und -tradition in seinen Kompositionen.

Tschaikowski bleibt ein Komponist, dessen Werk aufgrund seiner emotionalen Tiefe, seiner melodischen Schönheit und seiner meisterhaften Orchestrierung einzigartig ist. Seine Musik spricht direkt zu den menschlichen Gefühlen und ist gleichzeitig Ausdruck einer tiefen persönlichen Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen des Lebens. Diese Eigenschaften machen Tschaikowski zu einem der größten Komponisten der Musikgeschichte und sichern ihm einen unverrückbaren Platz im Pantheon der klassischen Musik. Seine Werke werden auch weiterhin die Herzen und Geister von Zuhörern auf der ganzen Welt bewegen und inspirieren.

Zum Ballett "Der Nussknacker"

Das Ballett "Der Nussknacker", komponiert von Peter Tschaikowski, gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Ballettwerken weltweit. Es wird besonders in der Weihnachtszeit häufig aufgeführt und hat sich zu einem festen Bestandteil der festlichen Tradition entwickelt. Die Handlung des Balletts basiert auf E. T. A. Hoffmanns Erzählung "Nussknacker und Mausekönig" und entführt das Publikum in eine Welt voller Magie, Träume und kindlicher Fantasie.

Tschaikowski begann 1891 mit der Komposition des "Nussknackers", im Alter von 51 Jahren, nachdem er von Iwan Wsewoloschski, dem Direktor der Kaiserlichen Theater, den Auftrag erhalten hatte, ein neues Ballett zu schreiben. Wsewoloschski hatte Tschaikowski bereits für das Ballett "Dornröschen" engagiert, und nach dem Erfolg dieser Produktion wollte er den Komponisten erneut für ein großes Ballettprojekt gewinnen.

Das Libretto für "Der Nussknacker" wurde von Marius Petipa verfasst, einem der berühmtesten Choreographen der Zeit. Petipa hielt sich eng an die französische Adaption von Alexandre Dumas der ursprünglichen Erzählung von Hoffmann. Obwohl Petipa den Rahmen für das Ballett setzte, musste er krankheitsbedingt die choreographische Arbeit größtenteils an seinen Assistenten Lew Iwanow abgeben. Iwanow übernahm die endgültige Choreographie, die das Werk bis heute prägt.

"Der Nussknacker" spielt am Heiligen Abend in einem deutschen Haushalt des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte beginnt mit einem festlichen Weihnachtsabend im Haus der Familie Stahlbaum. Die Kinder Clara und Fritz freuen sich über die vielen Geschenke, die ihnen gebracht werden, aber Clara ist besonders von einem Nussknacker fasziniert, den sie von ihrem Patenonkel, dem geheimnisvollen Drosselmeyer, geschenkt bekommt.

In der Nacht, als alle schlafen, erwacht der Nussknacker in Claras Träumen zum Leben, und das Wohnzimmer verwandelt sich in eine Schlachtfeld, auf dem die Spielzeugsoldaten gegen eine Armee von Mäusen kämpfen, angeführt vom schrecklichen Mausekönig. Der Nussknacker, der sich als verzauberter Prinz entpuppt, führt die Spielzeugsoldaten zum Sieg, wobei Clara ihm entscheidend hilft, indem sie den Mausekönig mit einem Schuh bewirft.

Nach dem Sieg verwandelt sich das Schlachtfeld in ein wunderbares Winterwunderland, und der Nussknacker-Prinz nimmt Clara mit auf eine zauberhafte Reise in das Reich der Süßigkeiten. Im zweiten Akt des Balletts erleben sie eine Reihe von Tänzen, die verschiedene Süßigkeiten und Nationen repräsentieren, wie den "Tanz der Zuckerfee" und den "Blumenwalzer". Das Ballett endet oft mit Claras Erwachen, wodurch offenbleibt, ob ihre Abenteuer real oder nur ein Traum waren.

"Der Nussknacker" wurde erstmals am 18. Dezember 1892 im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg uraufgeführt. Tschaikowski war zu diesem Zeitpunkt 52 Jahre alt. Die Premiere war allerdings nicht der sofortige Erfolg, den man heute vielleicht erwarten würde. Zeitgenössische Kritiker hatten gemischte Reaktionen. Während Tschaikowskis Musik für ihre Schönheit und ihre emotionale Tiefe gelobt wurde, stand die Choreographie in der Kritik. Einige Kritiker bemängelten, dass das Ballett, insbesondere im zweiten Akt, mehr eine Aneinanderreihung von Tänzen als eine zusammenhängende Handlung darstellte.

Die Kinderrollen, die von den Studenten der Kaiserlichen Ballettschule getanzt wurden, stießen bei einigen auf Missfallen, da man der Meinung war, sie würden die Ernsthaftigkeit des Balletts untergraben. Auch die Struktur des Balletts, mit einem eher erzählerischen ersten Akt und einem überwiegend tänzerischen zweiten Akt, wurde als ungewöhnlich empfunden und führte zu einer gewissen Verwirrung im Publikum. Diese Aspekte sorgten dafür, dass "Der Nussknacker" bei seiner Uraufführung nicht die gleiche Begeisterung hervorrief wie Tschaikowskis frühere Werke wie "Schwanensee" oder "Dornröschen".

Trotz der anfänglichen Skepsis entwickelte sich "Der Nussknacker" im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Werke der Ballettgeschichte. Die Musik Tschaikowskis, insbesondere Stücke wie der "Tanz der Zuckerfee", der "Blumenwalzer" und der "Tanz der Rohrflöten", gehört heute zu den bekanntesten Melodien der klassischen Musik. Tschaikowski gelang es, eine Musik zu komponieren, die sowohl zauberhaft und kindlich verspielt als auch tief emotional und dramatisch ist. Diese Mischung macht "Der Nussknacker" zu einem Werk, das sowohl Erwachsene als auch Kinder anspricht.

In der Musikgeschichte nimmt "Der Nussknacker" eine zentrale Stellung als eines der letzten großen Ballette des 19. Jahrhunderts ein. Es repräsentiert den Höhepunkt der russischen Balletttradition, bevor diese im 20. Jahrhundert von der Moderne abgelöst wurde. Tschaikowskis Musik war wegweisend für die Entwicklung der Ballettmusik und setzte Maßstäbe für nachfolgende Komponisten. Seine Fähigkeit, durch die Musik eine narrative und emotionale Erzählung zu schaffen, beeinflusste die Art und Weise, wie Ballette komponiert und inszeniert wurden.

Das Ballett ist auch ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Choreographen und Komponisten in der russischen Ballettkultur des 19. Jahrhunderts, die oft zu herausragenden künstlerischen Ergebnissen führte. Tschaikowskis enge Zusammenarbeit mit Petipa und Iwanow bei der Schaffung des "Nussknackers" war entscheidend für den Erfolg des Balletts, und ihre gemeinsame Arbeit trug dazu bei, das Genre des Handlungsballetts zu definieren.

Heute ist "Der Nussknacker" aus der Ballettwelt nicht mehr wegzudenken. Es ist eines der meistgespielten Ballette überhaupt und hat einen festen Platz im Repertoire nahezu jeder bedeutenden Ballettkompanie. Besonders in West- und Osteuropa sowie den Vereinigten Staaten hat sich das Ballett zu einem festen Bestandteil der Weihnachtszeit entwickelt, und viele Menschen verbinden die Musik und die Geschichte des "Nussknackers" eng mit den Festlichkeiten jener Jahreszeit.

Moderne Inszenierungen von "Der Nussknacker" variieren stark, von traditionellen Darstellungen, die der ursprünglichen Choreographie von Petipa und Iwanow folgen, bis hin zu innovativen und zeitgenössischen Interpretationen, die die Geschichte in neue kulturelle und soziale Kontexte übertragen. Trotz dieser Vielfalt bleibt die Essenz des Werkes, die Mischung aus Fantasie, Kindheitserinnerungen und der Feier des Wunders der Weihnachtszeit, in allen Interpretationen erhalten.

Die Musik des "Nussknackers" wird oft unabhängig vom Ballett aufgeführt und hat einen festen Platz in der klassischen Konzertliteratur. Die "Nussknacker-Suite", eine Zusammenstellung der bekanntesten Stücke des Balletts, ist ein beliebtes Werk bei Orchesterkonzerten und wird häufig aufgeführt. Die Suite und das Ballett selbst haben nicht nur die Welt der klassischen Musik beeinflusst, sondern sind auch in der Populärkultur fest verankert, wo sie in Filmen, Werbung und verschiedenen Medien immer wieder zitiert werden.

Die heutige Rezeption des "Nussknackers" ist uneingeschränkt positiv, und das Ballett gilt als eines der Meisterwerke der klassischen Musik und des Balletts. Es wird für seine musikalische Raffinesse, seine choreographische Vielfalt und seine zeitlose Geschichte geschätzt. Das Ballett spricht Themen wie die Macht der Fantasie, die Bedeutung von Traditionen und die Freuden der Kindheit an, die es zu einem Werk machen, das Generationen von Zuschauern immer wieder aufs Neue begeistert.

Insgesamt hat "Der Nussknacker" eine unerschütterliche Stellung in der Geschichte des Balletts und der Musik eingenommen. Es ist ein Werk, das nicht nur die hohe Kunst des klassischen Balletts repräsentiert, sondern auch die Fähigkeit der Musik, Emotionen und Geschichten zu vermitteln, auf eindrucksvolle Weise demonstriert. Die anhaltende Popularität und die vielfältige Rezeption des "Nussknackers" weltweit bestätigen seinen Status als eines der größten Werke der Kunstgeschichte.

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