Richard Wagner - Siegfried
Oper erzählt als Hörspiel mit Musik.
Herausgeber:
Bert Alexander Petzold
mit:
René Richard Wagner (Erzähler), Cora Hillekamp, Luca Zamperoni, Kirsten Schuhmann, Dirk Hardegen u. v. a. m.
ab 14 Jahren und für die ganze Familie
Inhalt:
1 CD mit ausführlichem Booklet, Laufzeit 80 Minuten
ISBN: 978-3-947161-84-3
Preis: 17,99 € (inkl. 19% MwSt.) UVP
Richard Wagners (1813–1883) monumentaler, vierteiliger Opern-Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ wird traditionell an vier aufeinanderfolgenden Tagen aufgeführt. Der dritte Teil, „Siegfried“, wird als packendes, effektreiches Hörspiel von Schauspielerinnen und Schauspielern und mit bekannten Arien und tragender Opernmusik dargeboten. Vor jedem Akt der Opern erfolgt eine verständliche Einführung, zudem erfährt man einiges über das Leben und musikalische Werk des berühmten Komponisten.
Die Mutter des jungen Siegfried stirbt kurz nach dessen Geburt und hinterlässt ihrem Sohn nichts außer den Bruchstücken eines sagenumwobenen, zerborstenen Schwerts. Der listige Zwerg Mime nimmt das Kind zu sich und verfolgt einen heimtückischen Plan: Siegfried soll den gefährlichen Drachen Fafner erschlagen und für Mime dessen goldenen Zauberring stehlen, dann will Mime den Jüngling töten. Aus seinem einzigen Erbe, den zerbrochenen Stücken der Schwertklinge, schmiedet sich Siegfried schließlich ein mächtiges Schwert, mit dem er den Drachen besiegt.
Aufgrund einer glücklichen Fügung durchschaut Siegfried rechtzeitig Mimes Plan und geht dem Zwerg nach dem gewonnenen Kampf nicht in die Falle. Siegfried behält den Ring und tötet seinen hinterlistigen Ziehvater. Von einem Waldvogel geleitet macht Siegfried sich auf um neue Abenteuer zu suchen.
Ein packendes, musikdichtes Hörspiel mit dem Erzähler René Richard Wagner und vielen SchauspielerInnenstimmen u. a. Cora Hillekamp, Luca Zamperoni, Kirsten Schuhmann, Dirk Hardegen u. v. a. m.
Der Komponist Richard Wagner (22.05.1813 in Leipzig, † 13.02.1883 in Venedig) konzipierte als erster Opern mit dem Anspruch, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Aufgrund seiner Theatererfahrungen konnte er weitverzweigte Handlungsstränge entwickeln, Libretti und Regieanweisungen selbst schreiben sowie passende, tragende Musik komponieren. Für sein Lebenswerk, den Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen", der bis heute zum weltweiten Standardrepertoire gehört, lies er eigens das Bayreuther Festspielhaus bauen. Der einzigartige Kult um die Wagner-Familie hält seine Werke bis heute lebendig. Wagner als Person bleibt umstritten, doch seine Musik wird gleichermaßen verehrt. Regelmäßig sind seine Werke von bekannten Zeitgenossen wie Thomas Mann, Loriot oder Neo Rauch rezipiert worden.
Pressestimmen (Auswahl)
"Jede Szene wird erläutert, dann musikalisch eingeführt und schließlich mit Hörspielen für das ‚Kino im Kopf‘ inszeniert. Allen, aber auch jedem Wagner-Freund oder Opern-Fans bieten die neuen Hörspiele einen einfachen Zugang zu Wagner und dem Ring." Rheinische Post
"Berührungsängste haben aber auch Erwachsene und als Antwort entstand eine zweite Bearbeitung im Rahmen der Reihe Oper erzählt als Hörspiel mit Musik, die jetzt komplett im Amor Verlag erschienen ist. Sie zeigt die Elemente der Oper stärker separiert: Meist folgen auf einen sprachlichen Teil eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der anstehenden Szenen, Regieanweisungen und Hinweise zur Musik, ein entsprechender Ausschnitt aus der Oper und darauf die hörspielerische Umsetzung. Wird in der ZEIT-Edition noch mehr Wert auf Zugänglichkeit und einen guten Überblick gelegt, werden hier in die Dialoge mehr Elemente des Librettos und seiner altertümlichen Diktion integriert. So wird der Zyklus umfassender wiedergegeben. Die Darstellung steht der Vorlage näher, verlangt aber auch etwas mehr Aufmerksamkeit. 'Der Originale Werkcharakter der Oper steht im Mittelpunkt', sagt Petzold. 'Bei der Konzeption dieser Serie ging es mir primär darum ein Format zu finden, welches erfahrenen und neuen Opernbesuchern einen leichteren Zugang zu den teilweise komplexen Opernstoffen ermöglicht – im Wohnzimmer statt im Opernhaus. Das ist erklärtes Ziel dieser Hörspiele." HÖRBUCHmagazin
"Bert Alexander Petzold hat es sich zur Aufgabe gemacht, den ‚Ring des Nibelungen‘ im Format eines Hörspiels zu produzieren, um Wagner-Begeisterten und Opern-Fans, aber vor allem interessierten Laien ab 14 Jahren, einen einfachen Zugang zu den Erzählungen rund um den ‚Ring‘ anzubieten. Diese Hörspiele sind, im Gegensatz zu anderen, nicht dazu gemacht, um sie ‚nebenbei‘ zu hören." Wagnerspectrum
Zur Oper "Siegfried" – Teil 3 von 4 "Der Ring des Nibelungen"
"Siegfried" ist die dritte Oper im monumentalen Zyklus "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner. Diese Oper erzählt die Geschichte des jungen Helden Siegfried, der zu einer Schlüsselfigur im Kampf um den mythischen Ring der Macht wird. Siegfried ist eine Oper, die Wagners Konzeption eines musikalischen und dramatischen Gesamtkunstwerks auf höchstem Niveau demonstriert und eine bedeutende Stellung in der Musikgeschichte einnimmt.
Die Handlung von "Siegfried" ist in drei Akte unterteilt und folgt der Entwicklung des jungen Helden, der seine wahre Bestimmung entdeckt.
Erster Akt: Die Oper beginnt in der Höhle des Zwergen Schmieds Mime, der Siegfried großgezogen hat, nachdem dessen Mutter, Sieglinde, bei der Geburt starb. Mime ist der Bruder des Nibelungen Alberich und plant, Siegfried dazu zu benutzen, den Drachen Fafner zu töten, der den Ring des Nibelungen bewacht. Mime hofft, den Ring an sich zu reißen, doch er hat Angst vor Siegfrieds Stärke. Siegfried ist ein ungestümer, sorgloser junger Mann, der die Welt um sich herum verstehen will. Er erfährt von Mime, dass das Schwert Nothung, das einst seinem Vater Siegmund gehörte, nur von einem Helden neu geschmiedet werden kann. Siegfried zerschmettert daraufhin Mimes Versuche, das Schwert zu reparieren, und schmiedet es selbst neu.
Zweiter Akt: Im zweiten Akt tritt Alberich vor die Höhle des Drachen Fafner, um den Ring zurückzuerlangen. Wotan, der sich als Wanderer verkleidet hat, erscheint und warnt Alberich, dass Siegfried kommen wird, um den Drachen zu töten. Alberich versucht Fafner zu überreden, ihm den Ring zu überlassen, doch Fafner lehnt ab. Als Siegfried schließlich erscheint, tötet er Fafner mit dem neu geschmiedeten Schwert Nothung. Durch das Blut des Drachen erhält Siegfried die Fähigkeit, die Sprache der Vögel zu verstehen, und ein Waldvogel erzählt ihm von dem Ring und dem Tarnhelm, die Fafner bewacht hat. Siegfried nimmt den Ring und den Helm an sich, ohne die Macht und den Fluch, die mit ihnen verbunden sind, vollständig zu verstehen. Mime versucht, Siegfried zu vergiften, um den Ring an sich zu reißen, doch Siegfried durchschaut Mimes Absicht und tötet ihn. Der Waldvogel führt Siegfried anschließend zu Brünnhilde, die in einem magischen Schlaf auf einem Berg ruht.
Dritter Akt: Im dritten Akt trifft Wotan, der Wanderer, auf Erda, die Urmutter der Erde, und fragt sie nach dem Schicksal der Götter. Erda kann ihm keine klare Antwort geben, und Wotan erkennt, dass das Ende der Götter nahe ist. Er beschließt, sich dem Schicksal zu ergeben. Siegfried erreicht den Berg, wo Brünnhilde schläft, und wird von Wotan aufgehalten. Siegfried, der seine eigene Herkunft nicht kennt, zerbricht Wotans Speer, das Symbol seiner Macht. Wotan tritt beiseite, und Siegfried durchdringt die Flammen, die Brünnhilde umgeben. Er weckt sie mit einem Kuss, und die beiden erkennen, dass sie füreinander bestimmt sind. Brünnhilde, die einst eine Göttin war, wird zur Sterblichen und gibt ihre göttliche Macht für die Liebe zu Siegfried auf. Die Oper endet mit ihrem leidenschaftlichen Duett, in dem sie ihre Liebe zueinander besingen.
Die Entstehung von "Siegfried" ist eng mit Richard Wagners Gesamtkonzeption des "Ring des Nibelungen" verbunden, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte. Wagner begann 1851 mit der Arbeit an dem Zyklus, und "Siegfried" sollte ursprünglich der zweite Teil eines dreiteiligen Werkes sein. Doch während der Arbeit erkannte Wagner, dass die Geschichte mehr Raum benötigte, und er erweiterte den Zyklus auf vier Opern.
Das Libretto für "Siegfried" schrieb Wagner, wie bei allen seinen Werken, selbst. Die Arbeit an der Musik begann 1856, doch Wagner unterbrach die Komposition 1857 nach dem zweiten Akt, als er sich zunehmend von dem Werk distanzierte und an "Tristan und Isolde" arbeitete. Erst 1869 nahm Wagner die Arbeit an "Siegfried" wieder auf, um den "Ring" zu vollenden. Die Fertigstellung des Werkes erfolgte 1871.
Wagner nutzte in "Siegfried" die Technik der Leitmotive, die er im gesamten Ring-Zyklus anwendete. Diese kurzen musikalischen Themen sind eng mit den Charakteren, Gegenständen und Emotionen der Oper verbunden und schaffen eine komplexe musikalische Struktur, die die Handlung auf subtile Weise untermalt und verstärkt. "Siegfried" ist in dieser Hinsicht besonders bemerkenswert, da die Leitmotive dazu beitragen, die innere Entwicklung des Titelhelden und die übergreifenden Themen von Macht, Schicksal und Freiheit zu verdeutlichen.
Die Uraufführung von "Siegfried" fand am 16. August 1876 im Bayreuther Festspielhaus statt, als Teil der ersten vollständigen Aufführung des "Ring des Nibelungen". Wagner hatte das Festspielhaus speziell für die Aufführung seiner Werke erbauen lassen, um seine Vision eines Gesamtkunstwerks in einem dafür idealen Rahmen zu realisieren.
Die Premiere war ein bedeutendes Ereignis in der Musikgeschichte und zog Besucher und Kritiker aus der ganzen Welt an. Die Reaktionen auf "Siegfried" und den gesamten Ring-Zyklus waren gemischt. Viele lobten die monumentale Leistung Wagners und die innovative musikalische und dramatische Struktur des Werkes, während andere von der Länge und Komplexität der Opern überwältigt waren. Einige Kritiker verstanden die philosophischen und mythologischen Untertöne des Werkes nicht vollständig und empfanden die Handlung als schwer zugänglich. Dennoch wurde "Siegfried" bald als eines der zentralen Werke in Wagners Schaffen anerkannt.
"Siegfried" nimmt eine herausragende Stellung in der Musikgeschichte ein und ist ein Schlüsselwerk innerhalb des "Ring des Nibelungen". Die Oper zeigt Wagners Fähigkeit, komplexe mythologische und philosophische Themen in eine dramatische und musikalisch eindrucksvolle Form zu bringen. "Siegfried" ist eine Oper, die sich durch ihre außergewöhnliche musikalische Struktur, ihre tiefgehenden Charakterstudien und ihre innovative Verwendung von Leitmotiven auszeichnet.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des Titelhelden Siegfried, der in dieser Oper vom ungestümen, unwissenden Jungen zum furchtlosen Helden reift. Wagner gelingt es, diese Entwicklung musikalisch darzustellen, indem er die Leitmotive von Siegfried und den anderen Charakteren subtil weiterentwickelt und miteinander verknüpft. Die Oper ist nicht nur eine Heldengeschichte, sondern auch eine tiefgehende Erkundung der Themen von Macht, Freiheit und Schicksal.
Die musikalische Sprache in "Siegfried" ist komplex und innovativ, mit einer dichten Orchestrierung und einer intensiven dramatischen Gestaltung. Wagner schuf in "Siegfried" einige der eindrucksvollsten Momente des gesamten "Ring"-Zyklus, darunter Siegfrieds Schmiedelied und die Begegnung mit dem Drachen Fafner.
Heute wird "Siegfried" als eines der bedeutendsten Werke der Opernkunst angesehen und ist ein fester Bestandteil des internationalen Repertoires. Die Oper wird regelmäßig in den großen Opernhäusern der Welt sowie bei den Bayreuther Festspielen aufgeführt und ist ein zentraler Bestandteil jeder Aufführung des "Ring des Nibelungen".
Moderne Inszenierungen von "Siegfried" variieren stark in ihrer Herangehensweise. Einige Regisseure setzen auf traditionelle Inszenierungen, die die mythische und epische Dimension der Oper betonen, während andere die psychologischen und philosophischen Aspekte in den Vordergrund stellen und die Oper in moderne oder abstrakte Kontexte übertragen. Diese Vielschichtigkeit ermöglicht es, die Oper immer wieder neu zu interpretieren, ohne dass ihre grundlegende Wirkung verloren geht.
Die Rezeption von "Siegfried" ist durchweg positiv, und die Oper wird oft als ein Meisterwerk Wagners angesehen. Musikwissenschaftler und Kritiker loben die Oper für ihre innovative musikalische Struktur, ihre tiefgehenden Charakterstudien und ihre Fähigkeit, komplexe Themen und Emotionen auf eindrucksvolle Weise darzustellen.
"Siegfried" ist nicht nur ein zentrales Werk im "Ring des Nibelungen", sondern auch ein Meisterwerk der Operngeschichte ist. Die Oper verkörpert Wagners Vision eines Gesamtkunstwerks, in dem Musik, Drama und Mythos zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen. "Siegfried" bleibt ein lebendiges Zeugnis von Wagners Genialität und seiner Fähigkeit, die tiefsten menschlichen Emotionen und Konflikte durch die universelle Sprache der Musik zu erforschen und darzustellen.
Zum Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen"
"Der Ring des Nibelungen" ist ein monumentales Gesamtwerk von Richard Wagner, das aus vier miteinander verbundenen Opern besteht: "Das Rheingold", "Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung". Wagner begann mit der Komposition des "Ring des Nibelungen" im Jahr 1848 und arbeitete über mehrere Jahrzehnte daran, bis zur Uraufführung der gesamten Tetralogie im Jahr 1876 in Bayreuth.
Die erste Oper des Rings ist "Das Rheingold", die als Vorabend der Tetralogie fungiert und 1869 uraufgeführt wurde. Sie erzählt die Geschichte vom Diebstahl des Rheingolds, einem Schatz, der die Macht verleiht, und dem Fluch, der auf ihm lastet. In "Das Rheingold" werden die Hauptthemen und Motive der gesamten Tetralogie eingeführt, darunter der Ring selbst, das Rheingold, das Schicksal der Götter und die Suche nach Macht und Reichtum.
Die zweite Oper, "Die Walküre", wurde 1870 uraufgeführt. Sie ist die bekannteste und populärste Oper des Rings und erzählt die Geschichte von Zwietracht, Liebe und Verrat innerhalb der Götterfamilie und unter den Menschen. In "Die Walküre" stehen die Geschwister Siegmund und Sieglinde im Mittelpunkt, die sich ineinander verlieben und deren Schicksal eng mit dem Untergang der Götter verknüpft ist.
"Siegfried" ist die dritte Oper des Rings und wurde 1876 uraufgeführt. Sie erzählt die Geschichte vom Heranwachsen des Helden Siegfried, seinem Kampf mit dem Drachen Fafner und seiner Suche nach der wahren Liebe. In "Siegfried" erreicht die Handlung ihren Höhepunkt, während Siegfried sich auf seine Bestimmung vorbereitet und die Mächte des Bösen herausfordert.
Die letzte Oper des Rings ist "Götterdämmerung", die ebenfalls 1876 uraufgeführt wurde. Sie beschreibt den Untergang der Götterwelt und das Ende der Weltordnung. In "Götterdämmerung" erreichen die verschiedenen Handlungsstränge und Charaktere des Rings ihren tragischen Höhepunkt, während die Götter, Helden und Zwerge um die Herrschaft über den Ring und das Schicksal der Welt kämpfen.
Die Entstehung des "Ring des Nibelungen" war ein langwieriger und komplexer Prozess für Wagner. Er konzipierte das Werk als Gesamtkunstwerk, das nicht nur musikalisch, sondern auch dramatisch und szenisch ein einheitliches Gesamtbild ergab. Wagner schrieb nicht nur die Musik, sondern auch das Libretto und war intensiv an der Inszenierung und Produktion beteiligt. Der "Ring des Nibelungen" gilt heute als eines der bedeutendsten Werke der Opernliteratur und als Höhepunkt von Wagners Schaffen.
Der deutsche Komponist Richard Wagner (1813–1883) prägte die Musikgeschichte wie kaum ein anderer und gilt als Begründer des Gesamtkunstwerks, bei dem Musik, Dichtung, Bühnenbild, Kostüme und Regie zu einer Einheit verschmelzen. Mit diesem revolutionären Ansatz veränderte er das Musiktheater nachhaltig.
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig/Sachsen geboren. Er war das neunte Kind von Carl Friedrich Wagner, einem Polizisten und Beamten, und Johanna Rosine Wagner, geborene Pätz. Die Familienverhältnisse waren von finanziellen Schwierigkeiten geprägt, da der Vater häufig den Job wechselte und die Familie oft umziehen musste. Wagner hatte neun Geschwister, von denen jedoch nur drei das Erwachsenenalter erreichten. Wagners Verhältnis zu seinen Geschwistern war geprägt von enger Verbundenheit und gegenseitiger Unterstützung. Besonders zu seiner älteren Schwester Rosalie, die ihn in seiner Kindheit stark beeinflusste, hatte er eine enge Beziehung.
Zu seiner Mutter Johanna Rosine pflegte Wagner eine liebevolle Beziehung, sie unterstützte seine musikalische Entwicklung und war eine wichtige Stütze in seinem Leben. Das Verhältnis zu seinem Vater war jedoch komplizierter, da dieser autoritär und streng war und Wagners musikalische Ambitionen zunächst nicht unterstützte. Sein Vater starb früh, und seine Mutter heiratete erneut. Schon in seiner Kindheit zeigte er ein großes Interesse an Musik und Theater, wenngleich er zunächst davon träumte, Dichter und Theatermacher zu werden. Erst später entdeckte er seine Leidenschaft für die Oper.
Er zeigte früh außergewöhnliches Talent und begann bereits als Jugendlicher zu komponieren. Wagners Ausbildung als Komponist begann, als er Klavier- und Musikunterricht nahm, doch erst mit 20 Jahren begann Wagner an der Universität Leipzig und am Leipziger Konservatorium Komposition zu studieren. Seine frühen Kompositionen hatten nur wenig Erfolg. Seine frühen Werke waren von der Musik Ludwig van Beethovens und Richard Wagners geprägt, aber er entwickelte bald einen eigenen Stil, der geprägt war von dramatischer Ausdruckskraft und orchestraler Opulenz.
Im Jahr 1836 heiratete er die Schauspielerin Minna Planer, mit der er ein unstetes Leben führte und häufig umzog. An verschiedenen Opernhäusern tätig, kämpfte Wagner in dieser Zeit mit finanziellen Problemen, die ihn lange begleiteten.
Im Jahr 1843 wurde er Kapellmeister in Dresden, wo er bekannte Werke wie "Rienzi" und "Der fliegende Holländer" komponierte. Wagners Opern waren nicht nur musikalische Erzählungen, sondern Ausdruck seines Anspruchs, die Musik zu revolutionieren. Durch seine Beteiligung an den revolutionären Bewegungen von 1848/49 musste er Deutschland verlassen und lebte mehrere Jahre im Exil, vor allem in der Schweiz. Dort begann er die Arbeit an seinem monumentalen Zyklus "Der Ring des Nibelungen", bestehend aus vier Opern. In dieser Zeit entstanden auch "Tristan und Isolde" sowie "Die Meistersinger von Nürnberg", die seine außergewöhnliche musikalische und dramatische Sprache eindrucksvoll verdeutlichten.
Privat war Wagners Leben ebenso bewegend wie seine künstlerische Karriere. Nach der Trennung von seiner ersten Frau, Minna, und einigen Liebesbeziehungen heiratete er seine heimliche Geliebte Cosima, die Tochter des berühmten Komponisten Franz Liszt und Ehefrau seines besten Freundes Hans von Bülow. Cosima wurde nicht nur seine Lebenspartnerin und Mutter ihrer drei gemeinsamen Kinder, sondern auch eine wichtige Stütze bei der Verwirklichung seiner künstlerischen Visionen.
Ein Wendepunkt in Wagners Leben war die Begegnung mit König Ludwig II. von Bayern im Jahr 1864. Der kunstbegeisterte Monarch verehrte Wagner, beglich seine Schulden und unterstützte ihn fortan großzügig, wodurch Wagner seine Werke aufführen und ein eigenes Festspielhaus in Bayreuth errichten konnte. Dieses Theater, speziell für seine Opern konzipiert, wurde zur Bühne für seine visionären Inszenierungen. 1876 fand dort das erste Bayreuther Festspiel statt, bei dem der gesamte "Ring des Nibelungen" uraufgeführt wurde. Bis heute zieht Bayreuth Bewunderer aus aller Welt an.
Wagners größte Erfolge als Komponist sind untrennbar mit den Namen seiner bahnbrechenden Opern verbunden. Zu seinen wichtigsten Werken zählen "Der fliegende Holländer", "Tannhäuser", "Lohengrin", "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg", "Parsifal" und natürlich das monumentale Gesamtwerk "Der Ring des Nibelungen". Diese Opern revolutionierten das Genre der Oper und beeinflussten die Musikwelt.
Richard Wagners Musik ist einzigartig, denn monumentale, dramatische Klangwelten verbinden sich mit tiefgründiger Symbolik und Themen aus alten Heldensagen. Mit den von ihm entwickelten "Leitmotiven" schuf er eine innovative musikalische Technik, bei der bestimmte Figuren, Ideen oder Stimmungen durch wiederkehrende Motive repräsentiert werden. Diese Stilmittel prägten nicht nur die Opernmusik, sondern beeinflussten nachhaltig Theater, Film und Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Zugleich nutzte Wagner aufsehenerregende Bühneneffekte wie Dampf, Licht und opulente Kostüme, um seine Werke auch visuell beeindruckend zu gestalten.
Richard Wagner verstarb am 13. Februar 1883 in Venedig, Italien. Er war zu diesem Zeitpunkt 69 Jahre alt. Wagners Tod wurde durch eine Herzerkrankung verursacht, die zu einem Herzinfarkt führte. Sein Gesundheitszustand war bereits in den letzten Jahren seines Lebens beeinträchtigt gewesen, und er litt unter verschiedenen Beschwerden, darunter Herzprobleme und Magenbeschwerden. Wagner wurde auf dem Friedhof von Wahnfried, seinem Anwesen in Bayreuth, Deutschland, begraben. Sein Tod markierte das Ende einer Ära in der Musikgeschichte, doch sein Erbe als einer der einflussreichsten Komponisten der Opernliteratur lebt weiter.
Trotz seiner künstlerischen Genialität bleibt Wagner eine kontroverse Figur, seine politischen Ansichten werfen Schatten auf sein Vermächtnis, was die Rezeption bis heute beeinflusst. Wagner äußerte in seinem Leben auch antisemitische Ansichten und schrieb antisemitische Schriften, darunter das berüchtigte Werk "Das Judentum in der Musik". Obwohl Wagner zweifellos ein visionärer Komponist war, bleibt sein Vermächtnis durch seine antisemitischen Äußerungen und deren Wirkung auf das 20. Jahrhundert getrübt. Dennoch gilt Richard Wagner als eine der zentralen Figuren in der Geschichte der Musik.
Sein Einfluss auf die Entwicklung der Oper und der Musik insgesamt ist unbestritten und seine Opern haben die Grenzen des musikalischen Ausdrucks erweitert und neue Maßstäbe für Dramatik, Harmonie und Orchestrierung gesetzt. Wagner wird weiterhin als einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte betrachtet, trotz der Kontroversen, die sein Leben und Werk umgeben. Die jährlich stattfindenden Bayreuther Festspiele sind ein eindrucksvolles Zeugnis des anhaltenden Einflusses und Wagners Bedeutung als einer der größten Komponisten aller Zeiten.
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Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2015

Die Wochenzeitung DIE ZEIT und der Amor Verlag präsentieren eine Klassik-Edition für Kinder "Große Oper für kleine Hörer" in hochwertiger Box mit Bonus CD. Zwölf bekannte Opern werden erstmals für kleine Kinder ab vier Jahren als Hörspiele erzählt.
Gerd Ruge - Unterwegs Politische Erinnerungen

gelesen von Hans Henrik Wöhler mit Originaltönen aus den Reportagen, Konzeption und Regie: Bert Alexander Petzold, platziert auf der hr2 Hörbuchbestenliste November 2013.