Giacomo Puccini - La Bohème

Oper erzählt als Hörspiel mit Musik.

Herausgeber:
Bert Alexander Petzold

mit:
Luca Zamperoni, Thomas Schumann, Thomas Hof, Hans-Henrik Wöhler, Anja Lehmann, Charlotte Puder

ab 8 Jahren und für die ganze Familie

Inhalt:
1 CD mit Booklet, Laufzeit 70 Minuten

ISBN: 978-3-944063-24-9

Preis: 17,99 € (inkl. 19% MwSt.) UVP

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La Bohème – erzählt als Hörspiel mit berühmten Melodien und Arien. Puccinis tragische Oper La Bohème wird mit großartigen Schauspielerstimmen, effektvollen Geräuschen und reichlich Original-Opern-Musik erzählt. Vor jedem Akt erfolgt eine interessante Einführung und man erfährt einiges über Leben und Werk von Giacomo Puccini (18581924).

Rodolfo, ein gleichermaßen junger wie armer Pariser Künstler, verliebt sich am Weihnachtsabend in die schwerkranke Stickerin Mimì. Zusammen mit ihr und seinen Freunden feiert er das Weihnachtsfest in einer der unzähligen Kneipen im Pariser Künstlerviertel. Die beiden Verliebten scheinen glücklich zu sein. Ein paar Wochen später jedoch sucht Rodolfo bei seinem Freund Marcello Rat. Er hat Mimì verlassen, um ihre Krankheit durch seine Armut nicht noch zu verschlimmern. Mimì jedoch denkt nun, Rodolfo liebe sie nicht mehr. Marcello gelingt es, die beiden wieder zusammenzubringen. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn wenig später stirbt Mimì im Kreis ihrer Freunde an ihrer schweren Lungenkrankheit.

Giacomo Puccini (18581924) wurde am 22. Dezember 1858 in Lucca, einer kleinen Stadt in der Toskana, Italien, geboren. Er wuchs in eine Familie hinein, die eine lange Tradition in der Musikpflege hatte. Puccini war das sechste von neun Kindern von Michele Puccini und Albina Magi. Die Familie Puccini war seit Generationen in der musikalischen Ausbildung und Kirchenmusik tätig, und so war es keine Überraschung, dass auch Giacomo in diese Tradition hineingeboren wurde.

Sein Vater Michele Puccini war ein angesehener Komponist und Leiter des Orchesters der Kathedrale von Lucca. Michele war eine bedeutende Figur im musikalischen Leben der Stadt, und es war allgemein erwartet, dass sein Sohn Giacomo in seine Fußstapfen treten würde. Doch als Giacomo erst fünf Jahre alt war, starb Michele am 23. Januar 1864. Der Verlust des Vaters prägte die Familie tief und hinterließ sie in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Für Giacomo war der Tod des Vaters ein einschneidendes Ereignis, das ihn sein Leben lang begleiten sollte.

Die Mutter, Albina Magi, war eine starke und entschlossene Frau, die trotz der schwierigen Umstände dafür sorgte, dass ihre Kinder eine gute Erziehung und Ausbildung erhielten. Albina setzte alles daran, die musikalische Ausbildung von Giacomo fortzusetzen, um die Tradition der Familie zu wahren. Ihr Einfluss auf Giacomo war von entscheidender Bedeutung, und es war ihre unerschütterliche Unterstützung, die es ihm ermöglichte, seine musikalischen Talente weiterzuentwickeln. Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn war eng und liebevoll, und Giacomo zollte ihr stets großen Respekt.

Giacomo hatte fünf Schwestern und drei Brüder, mit denen er in einer eng verbundenen Familie aufwuchs. Sein Verhältnis zu den Geschwistern war überwiegend harmonisch, obwohl die schwierigen finanziellen Verhältnisse und der frühe Verlust des Vaters sicherlich eine Belastung darstellten. Besonders seine älteren Geschwister halfen, die Familie zu unterstützen, und übernahmen Pflichten, die sonst der Vater erfüllt hätte.

Schon in jungen Jahren zeigte sich Giacomos außergewöhnliches musikalisches Talent. Mit sechs Jahren begann er mit dem Klavierunterricht, und bald darauf wurde er Chorknabe in der Kathedrale von Lucca. Seine Mutter erkannte schnell das Potenzial ihres Sohnes und sorgte dafür, dass er von den besten Lehrern der Stadt unterrichtet wurde. Bereits in seiner Kindheit war Giacomo für seine Fähigkeiten bekannt, Melodien aus dem Gehör nachzuspielen und eigene Kompositionen zu erfinden.

Seine Schulzeit verbrachte Puccini in Lucca, wo er das Gymnasium besuchte. Allerdings war er kein besonders herausragender Schüler, was vor allem darauf zurückzuführen war, dass seine Interessen fast ausschließlich der Musik galten. Er spielte häufig die Schule, um sich stattdessen der Musik zu widmen. Nach Abschluss des Gymnasiums im Jahr 1876 entschloss sich Giacomo, seine musikalische Ausbildung fortzusetzen.

Mit 17 Jahren begann er ein Studium am Musikinstitut "Pacini" in Lucca, wo er Orgelunterricht bei Carlo Angeloni erhielt, einem Schüler von Michele Puccini. Angeloni erkannte Giacomos Talent und förderte ihn in den Grundlagen der Komposition. Bereits während dieser Zeit komponierte Puccini kleine Stücke für die Orgel sowie einige religiöse Werke, die in den Kirchen von Lucca aufgeführt wurden.

Im Jahr 1880, im Alter von 22 Jahren, entschied sich Puccini, nach Mailand zu ziehen, um dort am Konservatorium seine Ausbildung zu vervollständigen. Er wurde in die Klasse von Amilcare Ponchielli aufgenommen, einem bedeutenden Opernkomponisten der Zeit, der großen Einfluss auf Puccinis Entwicklung hatte. Ponchielli erkannte schnell das enorme Potenzial seines Schülers und förderte ihn intensiv. In Mailand kam Puccini auch in Kontakt mit der lebendigen Opernszene der Stadt, was ihn nachhaltig prägte.

Die finanziellen Mittel waren in dieser Zeit knapp, doch Puccini erhielt ein Stipendium, das ihm das Studium ermöglichte. Er lebte in einfachen Verhältnissen, war aber entschlossen, seinen Traum, Opernkomponist zu werden, zu verwirklichen. In Mailand entstanden erste bedeutende Werke, und 1883, im Alter von 24 Jahren, schloss er sein Studium erfolgreich ab. Seine Abschlussarbeit, das "Preludio Sinfonico", wurde öffentlich aufgeführt und erregte Aufmerksamkeit.

Seine erste Oper, "Le Villi", komponierte Puccini im Jahr 1883. Diese "Leggenda drammatica" in zwei Akten wurde am 31. Mai 1884 im Teatro Dal Verme in Mailand uraufgeführt, als Puccini 25 Jahre alt war. Obwohl die Oper nur mäßigen Erfolg hatte, erkannte der Verleger Giulio Ricordi das Potenzial des jungen Komponisten und nahm ihn unter Vertrag. Dies war der Beginn einer lebenslangen Zusammenarbeit und Freundschaft, die entscheidend für Puccinis Karriere war.

In den folgenden Jahren reiste Puccini viel und ließ sich in verschiedenen Städten Italiens nieder, darunter Monza und Torre del Lago. Er arbeitete intensiv an neuen Opernprojekten, doch erst "Manon Lescaut", uraufgeführt am 1. Februar 1893 im Teatro Regio in Turin, brachte ihm den Durchbruch. Puccini war zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt. Mit "Manon Lescaut" gelang ihm der Durchbruch, und er wurde als einer der führenden Opernkomponisten seiner Zeit anerkannt.

Im Jahr 1896, im Alter von 37 Jahren, erlebte Puccini die Uraufführung von "La Bohème" im Teatro Regio in Turin am 1. Februar. Diese Oper wurde ein weltweiter Erfolg und etablierte Puccini endgültig als Meister des italienischen Musiktheaters. Es folgten "Tosca", die Uraufführung war am 14. Januar 1900 im Teatro Costanzi in Rom, Puccini war 41 Jahre alt, und "Madama Butterfly", die Uraufführung war am 17. Februar 1904 im Teatro alla Scala in Mailand, Puccini war nun 45 Jahre alt, die ebenfalls zu den bekanntesten Werken des Komponisten gehören.

Trotz seiner beruflichen Erfolge war Puccinis Privatleben oft von Unruhe geprägt. Er hatte zahlreiche Affären, und seine Beziehung zu Elvira Gemignani, die er schließlich 1904 heiratete, war kompliziert. Elvira war bereits verheiratet gewesen, als ihre Beziehung begann, und sie brachte ihren Sohn Antonio in die Ehe mit Puccini ein. Gemeinsam hatten sie einen Sohn, Antonio, der 1886 geboren wurde. Puccinis Affären belasteten die Ehe, doch trotz aller Probleme blieben Elvira und Giacomo zusammen.

In den späteren Jahren seines Lebens unternahm Puccini zahlreiche Reisen, auch ins Ausland, wo er die Aufführungen seiner Werke überwachte und neue Inspirationen suchte. Besonders bekannt wurde seine Reise nach New York im Jahr 1910, als er die Uraufführung seiner Oper "La fanciulla del West" an der Metropolitan Opera dirigierte. Zu diesem Zeitpunkt war Puccini 51 Jahre alt.

Sein letztes großes Werk, "Turandot", blieb unvollendet, als Puccini am 29. November 1924 im Alter von 65 Jahren in Brüssel an den Folgen einer Kehlkopfoperation starb. Die Uraufführung von "Turandot" fand am 25. April 1926 in der Mailänder Scala statt, unter der Leitung von Arturo Toscanini. Das Werk wurde von Franco Alfano vollendet.

Giacomo Puccini hinterließ ein beeindruckendes musikalisches Erbe. Seine Werke gehören heute zu den meistgespielten Opern weltweit. "La Bohème", "Tosca", "Madama Butterfly" und "Turandot" sind Meisterwerke, die die Operngeschichte nachhaltig geprägt haben. Puccinis Fähigkeit, tief emotionale, melodische und dramatisch fesselnde Musik zu schaffen, hat ihm einen festen Platz in der Geschichte der Musik eingebracht.

Giacomo Puccini starb am 29. November 1924 in Brüssel, Belgien. Die Umstände seines Todes waren tragisch und hatten ihren Ursprung in einer langwierigen Erkrankung. Bereits einige Jahre zuvor war bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert worden, eine Krankheit, die ihm große Schmerzen bereitete und seine Arbeit erheblich beeinträchtigte. Puccini suchte mehrere Ärzte auf, und im Oktober 1924 reiste er schließlich nach Brüssel, um sich einer experimentellen Strahlentherapie zu unterziehen, die damals eine der wenigen verfügbaren Behandlungen für Kehlkopfkrebs war.

Obwohl die Behandlung zunächst Hoffnung versprach, verschlechterte sich sein Zustand rapide. Während der Behandlung in einer Klinik in Brüssel erlitt er Komplikationen, die schließlich zu einem Herzinfarkt führten, dem Puccini am Morgen des 29. November 1924 im Alter von 65 Jahren erlag.

Puccinis Tod löste weltweit tiefe Trauer aus, insbesondere in Italien, wo er als einer der größten Komponisten seiner Zeit verehrt wurde. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam zunächst nach Mailand überführt, wo am 3. Dezember 1924 in der Kirche San Marco ein feierliches Requiem stattfand. An der Trauerfeier nahmen zahlreiche prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Musiker und Künstler teil.

Nach der Trauerfeier wurde Puccini in seine geliebte Heimatstadt Torre del Lago, in der Nähe von Lucca, überführt. Dort wurde er in einer kleinen Kapelle auf dem Anwesen seiner Villa beigesetzt, einem Ort, an dem er viele Jahre seines Lebens verbracht und einige seiner berühmtesten Opern komponiert hatte. Später wurden die sterblichen Überreste seiner Frau Elvira und seines Sohnes Antonio ebenfalls in dieser Kapelle beigesetzt, sodass die Familie Puccini auch im Tod vereint ist. Heute ist Puccinis Grab in Torre del Lago eine Pilgerstätte für Musikliebhaber aus aller Welt, die das Erbe dieses großen Komponisten ehren möchten.

Giacomo Puccini nimmt eine herausragende Stellung innerhalb der Musikgeschichte ein, insbesondere im Bereich der Oper. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und hat das Genre der italienischen Oper nachhaltig geprägt. Puccini war ein Meister der Melodie und verstand es wie kaum ein anderer, emotionale Höhepunkte in seinen Werken zu setzen, die das Publikum tief berühren. Seine Arien, oft von großer melodischer Schönheit, sind bekannt dafür, starke Gefühle wie Liebe, Verzweiflung und Hoffnung auszudrücken.

Ein wesentliches Merkmal von Puccinis Musik ist die innovative Nutzung des Orchesters. Während in früheren Opern das Orchester oft nur eine begleitende Rolle spielte, nutzte Puccini es, um die emotionale und dramatische Wirkung seiner Musik zu verstärken. In seinen Opern finden sich zudem Elemente des Leitmotivs, eine Technik, die er sich aus der deutschen Oper, insbesondere von Richard Wagner, aneignete, ohne jedoch die traditionelle italienische Opernform aufzugeben.

Thematisch zeichnet sich Puccinis Werk durch eine große Vielfalt aus. Er war stark vom Verismo beeinflusst, einer Opernströmung, die das Alltagsleben und die sozialen Verhältnisse der Menschen realistisch darstellte. Werke wie "La Bohème" und "Madama Butterfly" sind Beispiele für seine Fähigkeit, das Leben und die Sorgen gewöhnlicher Menschen auf eine universelle und bewegende Weise darzustellen. Puccini scheute nicht davor zurück, das Brutale und Tragische des Lebens in seinen Opern offenzulegen, wie es besonders in "Tosca" und "Il Tabarro" zum Ausdruck kommt.

Puccinis Einfluss auf die Operngeschichte ist enorm. Er wird oft als der letzte große Vertreter der italienischen Oper in der Tradition von Giuseppe Verdi betrachtet. Seine Werke sind heute ein fester Bestandteil des Opernrepertoires weltweit und gehören zu den meistgespielten und beliebtesten Opern überhaupt. Puccini verstand es, die lyrische Tradition Italiens mit den modernen Strömungen seiner Zeit zu verbinden und dadurch die Oper in eine neue Epoche zu führen.

Die emotionale Tiefe und dramatische Intensität seiner Musik haben ihn zu einer zentralen Figur in der Übergangsphase von der Romantik zur Moderne gemacht. Werke wie "Nessun dorma" aus "Turandot" oder "Che gelida manina" aus "La Bohème" sind zu Ikonen der Opernmusik geworden und sprechen bis heute das Publikum auf der ganzen Welt an. Puccinis Opern haben nicht nur das Publikum, sondern auch nachfolgende Komponisten beeinflusst. Seine Betonung von Bühnenrealismus und die detaillierte Ausarbeitung der Charaktere haben Maßstäbe für die moderne Opernproduktion gesetzt.

Giacomo Puccini bleibt eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte der Oper. Seine Fähigkeit, melodische Schönheit mit dramatischer Intensität und thematischer Tiefe zu verbinden, hat seine Werke zu unvergänglichen Meisterwerken gemacht. Puccinis Einfluss reicht weit über seine Lebenszeit hinaus, und seine Opern sind auch heute noch zentraler Bestandteil des weltweiten Opernrepertoires. Durch seine Musik hat Puccini sich einen festen Platz in der Musikgeschichte und in den Herzen von Opernliebhabern auf der ganzen Welt gesichert.

Zur Oper "La Bohème"

"La Bohème" ist eine der bekanntesten und am meisten geschätzten Opern von Giacomo Puccini. Sie erzählt die bewegende Geschichte einer Gruppe junger Künstler, die im Paris des 19. Jahrhunderts leben und lieben. Die Oper basiert auf dem Roman "Scènes de la vie de bohème" von Henri Murger und wurde von den Librettisten Giuseppe Giacosa und Luigi Illica verfasst. Die Premiere der Oper fand am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin statt und wurde von Arturo Toscanini dirigiert.

Die Handlung von "La Bohème" ist in vier Akte unterteilt und spielt im Pariser Quartier Latin. Sie erzählt die Geschichte des jungen Dichters Rodolfo und der Näherin Mimì, deren Liebe von Armut und Krankheit geprägt ist.

Erster Akt: Die Oper beginnt in einer ärmlichen Mansarde, die von Rodolfo, dem Dichter, und seinen Freunden, dem Maler Marcello, dem Musiker Schaunard und dem Philosophen Colline, bewohnt wird. Es ist Winter, und die Freunde sind so arm, dass sie Möbelstücke verbrennen müssen, um sich zu wärmen. Während die Freunde ausgehen, bleibt Rodolfo zurück, um an einem Artikel zu arbeiten. Mimì, eine kranke Nachbarin, klopft an die Tür, weil ihr Kerzenlicht erloschen ist. Rodolfo hilft ihr, und die beiden beginnen ein Gespräch, das schnell zu einer Liebeserklärung wird.

Zweiter Akt: Rodolfo und Mimì gehen zusammen mit Rodolfos Freunden in das Café Momus. Dort trifft Marcello auf seine frühere Geliebte Musetta, die versucht, seine Aufmerksamkeit zu erregen, obwohl sie mit einem wohlhabenden Verehrer unterwegs ist. Schließlich gelingt es ihr, Marcello zurückzugewinnen.

Dritter Akt: Einige Monate später lebt Mimì mit Rodolfo zusammen, doch ihre Beziehung ist von Rodolfos Eifersucht und Mimìs zunehmender Krankheit belastet. Mimì sucht Marcello auf, um Rat zu bekommen. Rodolfo gesteht Marcello, dass er befürchtet, Mimì könne an ihrer Krankheit sterben, und dass er sie aus Liebe verlassen möchte, um ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Mimì hört das Gespräch und die beiden beschließen, sich zu trennen, aber ihre Liebe ist zu stark, und sie kommen wieder zusammen.

Vierter Akt: Die Oper endet tragisch in der Mansarde, wo die Freunde wieder in Armut leben. Mimì, nun schwer krank, kehrt zu Rodolfo zurück. Die Freunde versuchen, Geld für Medikamente zu sammeln, doch es ist zu spät. In Rodolfos Armen stirbt Mimì, und die Oper endet mit seinem verzweifelten Ruf nach ihr.

Puccini begann die Arbeit an "La Bohème" 1893, während er noch mit der Fertigstellung von "Manon Lescaut" beschäftigt war. Das Libretto, das von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica verfasst wurde, entstand nach intensiven Diskussionen und Überarbeitungen. Die beiden Librettisten hatten bereits mit Puccini zusammengearbeitet und waren erfahrene Dramatiker. Während der Entstehung gab es einige Spannungen, insbesondere über den Handlungsverlauf und die Struktur der Oper, doch schließlich einigten sich die Beteiligten auf die endgültige Fassung.

Die Oper wurde in einem kurzen Zeitraum von nur etwa acht Monaten komponiert, was für Puccini ungewöhnlich schnell war. Dies lag teilweise an seiner Begeisterung für das Thema und seiner engen Zusammenarbeit mit den Librettisten.

Die Uraufführung von "La Bohème" fand am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin statt. Die Oper wurde von Arturo Toscanini dirigiert, der zu dieser Zeit noch ein junger und aufstrebender Dirigent war. Die Premiere wurde gemischt aufgenommen. Während einige Kritiker die emotionale Tiefe und die melodische Schönheit der Musik lobten, fanden andere die Handlung banal und die Charaktere wenig glaubwürdig. Ein prominenter Kritiker beschrieb die Oper als "eine Aneinanderreihung von Szenen ohne tiefere Bedeutung", doch das Publikum war von der packenden Musik und der ergreifenden Geschichte angetan.

Trotz der gemischten Kritiken verbreitete sich "La Bohème" schnell und wurde bald in den größten Opernhäusern Europas aufgeführt. Ihre Popularität wuchs kontinuierlich, und sie wurde bald als eines von Puccinis Meisterwerken anerkannt.

"La Bohème" nimmt eine zentrale Stellung in der Musikgeschichte ein und gilt als eines der bedeutendsten Werke des Verismo, einer Opernströmung, die sich durch realistische Darstellungen des Alltagslebens auszeichnete. Die Oper steht in der Tradition der italienischen Oper, bringt jedoch frische Elemente ein, die sie zu einem Bindeglied zwischen der Romantik und der Moderne machen.

Puccini gelang es in "La Bohème", eine starke emotionale Resonanz zu erzeugen, indem er einfache, aber tiefgreifende menschliche Erfahrungen wie Liebe, Verlust und Armut darstellte. Die Oper zeichnet sich durch ihre klare und eingängige Melodik aus, die eng mit den Charakteren und ihrer Entwicklung verbunden ist. Die nahtlose Integration von Musik und Handlung setzte neue Maßstäbe in der Opernkomposition.

Die Charaktere in "La Bohème" sind nicht nur Figuren auf der Bühne, sondern lebendige Menschen, deren Schicksale das Publikum tief berühren. Diese Fähigkeit, das Alltägliche und das Erhabene miteinander zu verbinden, ist ein Markenzeichen von Puccinis Werk und trägt wesentlich zu seiner anhaltenden Beliebtheit bei.

Heute ist "La Bohème" eine der meistaufgeführten Opern weltweit und wird von vielen als eines der größten Werke der Operngeschichte angesehen. Sie hat einen festen Platz im Repertoire fast jedes bedeutenden Opernhauses und ist für viele Sänger eine Schlüsselrolle in ihrer Karriere. Die Oper wird für ihre ergreifende Musik und ihre universellen Themen geliebt, die auch über hundert Jahre nach ihrer Entstehung nichts von ihrer Relevanz verloren haben.

Moderne Inszenierungen von "La Bohème" variieren stark in ihrer Interpretation, von klassischen Darstellungen bis hin zu modernen Adaptionen, die die zeitlose Geschichte in verschiedene Epochen und Kontexte übertragen. Trotz der unterschiedlichen Ansätze bleibt die emotionale Kraft der Oper ungebrochen, und sie zieht weiterhin ein breites Publikum an.

Die Rezeption von "La Bohème" ist durchweg positiv geblieben, und sie wird oft als perfektes Beispiel für die Verbindung von Melodie, Drama und Charakterzeichnung in der Oper angesehen. Ihre Popularität im 20. und 21. Jahrhundert spiegelt die zeitlose Qualität von Puccinis Musik wider, die weiterhin Generationen von Opernbesuchern und Musikliebhabern inspiriert.

"La Bohème" war nicht nur ein Meilenstein in Puccinis Schaffen, sondern auch in der gesamten Operngeschichte. Ihre Bedeutung und ihr Einfluss bleiben unvermindert, und sie ist weiterhin ein zentrales Werk des internationalen Opernrepertoires.

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