Gioachino Rossini - Der Barbier von Sevilla

Oper erzählt als Hörspiel mit Musik.

Herausgeber:
Bert Alexander Petzold

mit:
Loretta Stern, Thomas Hof, Matti Klemm, Manja Kloss, Anja Lehmann, Luca Zamperoni

ab 8 Jahren und für die ganze Familie

Inhalt:
1 CD mit Booklet, Laufzeit 65 Minuten

ISBN: 978-3-944063-15-7

Preis: 17,99 € (inkl. 19% MwSt.) UVP

In den Warenkorb

Der Barbier von Sevilla – erzählt als Hörspiel mit berühmten Melodien und Arien. Rossinis viel gespielte Oper Der Barbier von Sevilla wird mit großartigen Schauspielerstimmen, effektvollen Geräuschen und reichlich Original-Opern-Musik erzählt. Vor jedem Akt erfolgt eine interessante Einführung und man erfährt einiges über den Komponisten Gioachino Rossini (17921868).

Der Barbier ist ein Friseur. Im spanischen Sevilla hilft er der begehrten Rosina endlich den richtigen Mann zu finden. Sie ist in Lindoro, welcher der verkleidete Graf Almaviva ist, verliebt. Vor dem ersten Kuss muss Lindoro jedoch den alten Bartolo überlisten. Er hat ebenfalls ein Auge auf Rosina geworfen. Der Barbier, Rosina, Lindoro, Bartolo, Fiorello, Basilio und andere Leute erleben aufregende Tage in Sevilla. Am Ende siegt zum Glück die Liebe.

Pressestimmen (Auswahl)

"Diese CD mit der Oper als Hörspiel, ist hervorragend aufgebaut ... da erklärt Loretta Stern die Handlungen ... wodurch Kinder verstehen, worum es geht." Pädagogisches Zentrum PZ.BS 

"Super CD mit gesprochener Geschichte und den dazu gehörigen Arien. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Wir benutzten die CD als Vorbereitung für den Opernabend." Marianna Katzenburg-Henke, Amazon-Rezensentin

Gioachino Rossini (17921868) wurde am 29. Februar 1792 in Pesaro, einer Stadt an der Adriaküste Italiens, geboren. Er war das einzige Kind von Giuseppe Rossini und Anna Guidarini, zwei Musikern, die ihm von Anfang an ein Leben voller Musik ermöglichten. Seine Familie spielte eine entscheidende Rolle in seiner musikalischen Entwicklung, und die musikalische Atmosphäre, in der er aufwuchs, prägte ihn nachhaltig.

Sein Vater, Giuseppe Rossini, war ein Hornist und Musiker, der in verschiedenen kleinen Orchestern und auch als Stadttrompeter in Pesaro tätig war. Giuseppe war ein Mann mit starken politischen Überzeugungen, ein Anhänger der Französischen Revolution und Mitglied der revolutionären Miliz. Diese politischen Aktivitäten führten dazu, dass er zeitweise inhaftiert wurde, was die Familie in schwierige Verhältnisse brachte. Trotz dieser Schwierigkeiten war das Verhältnis zwischen Gioachino und seinem Vater sehr eng. Giuseppe förderte das musikalische Talent seines Sohnes von klein auf und führte ihn früh in die Welt der Musik ein.

Seine Mutter, Anna Guidarini, war eine Sängerin, die in kleinen Theatergruppen auftrat. Sie hatte eine warme und liebevolle Beziehung zu ihrem Sohn und unterstützte ihn in seinen musikalischen Ambitionen. Anna erkannte früh das außergewöhnliche Talent ihres Sohnes und ermutigte ihn, dieses weiterzuentwickeln. Die Nähe und Unterstützung seiner Mutter gaben Rossini die Stabilität und das Selbstvertrauen, das er benötigte, um seine musikalischen Fähigkeiten auszubauen.

Gioachino Rossini hatte keine Geschwister, was ihm ermöglichte, die volle Aufmerksamkeit seiner Eltern zu genießen. Diese ungeteilte Aufmerksamkeit trug dazu bei, dass sein Talent früh erkannt und gefördert wurde. Bereits als Kind zeigte Rossini eine außergewöhnliche Begabung für die Musik. Er begann im Alter von sechs Jahren, Cembalo zu spielen, und schon bald konnte er einfache Melodien auf diesem Instrument nachspielen. Seine Eltern bemerkten schnell, dass er ein außergewöhnliches Gehör und ein bemerkenswertes Talent für das Komponieren besaß.

Seine Schulzeit verbrachte Rossini in verschiedenen Städten, da seine Familie aufgrund der beruflichen Engagements seiner Eltern häufig umziehen musste. Trotz der ständigen Ortswechsel erhielt er eine solide Grundausbildung, die durch privaten Musikunterricht ergänzt wurde. Im Jahr 1802, im Alter von zehn Jahren, wurde Rossini nach Bologna geschickt, wo er bei Giuseppe Malerbi, einem angesehenen Komponisten und Lehrer, Klavierunterricht erhielt. Malerbi führte Rossini in die Kompositionslehre ein und förderte sein Interesse an der klassischen Musik, insbesondere an den Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, der zu einem seiner großen Vorbilder wurde.

Im Jahr 1806, im Alter von 14 Jahren, trat Rossini in das Liceo Musicale in Bologna ein, eine der renommiertesten Musikschulen Italiens. Dort studierte er Kontrapunkt, Cello und Gesang. Sein Talent wurde von seinen Lehrern schnell erkannt, und Rossini entwickelte sich zu einem herausragenden Schüler. Bereits während seiner Schulzeit komponierte er erste Werke, darunter Sinfonien, Streichquartette und Messen, die das Publikum und seine Lehrer gleichermaßen beeindruckten.

Mit 18 Jahren, im Jahr 1810, schrieb Rossini seine erste Oper, "La cambiale di matrimonio", die am 3. November 1810 im Teatro San Moisè in Venedig uraufgeführt wurde. Diese Oper war ein großer Erfolg und markierte den Beginn von Rossinis beeindruckender Karriere als Opernkomponist. Die Uraufführung war ein Wendepunkt in seinem Leben, und er entschied sich, sich fortan ganz der Opernkomposition zu widmen.

In den folgenden Jahren reiste Rossini durch Italien und komponierte eine Reihe von Opern, die ihn schnell zu einem der gefragtesten Komponisten seiner Zeit machten. Zu seinen frühen Erfolgen zählt die Oper "Tancredi", die am 6. Februar 1813 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt wurde, als Rossini 20 Jahre alt war. Diese Oper etablierte ihn als führenden Vertreter der italienischen Oper und brachte ihm internationale Anerkennung.

Im Jahr 1816, im Alter von 24 Jahren, erlebte Rossini den vielleicht größten Triumph seiner Karriere mit der Uraufführung von "Il barbiere di Siviglia" am 20. Februar 1816 im Teatro Argentina in Rom. Obwohl die Premiere von Störungen und einer eher lauwarmen Aufnahme überschattet war, entwickelte sich diese Oper schnell zu einem der beliebtesten Werke des gesamten Opernrepertoires. "Il barbiere di Siviglia" wird heute als eine der größten komischen Opern aller Zeiten angesehen und ist ein unverzichtbares Werk in den Programmen der Opernhäuser weltweit.

Trotz seiner Erfolge war Rossinis Leben auch von Enttäuschungen und Rückschlägen geprägt. Er hatte eine Reihe von Affären und Beziehungen, von denen die bedeutendste seine Ehe mit Isabella Colbran war, einer berühmten spanischen Opernsängerin. Rossini heiratete Colbran im Jahr 1822, als er 30 Jahre alt war. Die Ehe war jedoch nicht glücklich, und das Paar trennte sich einige Jahre später. Colbran hatte einen bedeutenden Einfluss auf Rossinis Werk, insbesondere auf seine Opern, die für ihre Stimme geschrieben wurden.

Nach dem Ende seiner Ehe mit Colbran heiratete Rossini im Jahr 1846 die Französin Olympe Pélissier, die ihm in seinen letzten Lebensjahren beistand. Diese zweite Ehe war glücklicher, und Pélissier unterstützte ihn in seinen späteren Jahren, als er sich aus der Opernwelt zurückzog und sich hauptsächlich der Komposition von geistlicher Musik und kleineren Werken widmete.

Rossinis Karriere war geprägt von einer erstaunlichen Produktivität, insbesondere in den Jahren 1810 bis 1829, in denen er insgesamt 39 Opern schrieb. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen neben "Il barbiere di Siviglia" auch "La Cenerentola" (Uraufführung am 25. Januar 1817 im Teatro Valle in Rom, Rossini war 24 Jahre alt), "La gazza ladra" (Uraufführung am 31. Mai 1817 im Teatro alla Scala in Mailand, Rossini war 25 Jahre alt) und "Guillaume Tell" (Uraufführung am 3. August 1829 in der Opéra de Paris, Rossini war 37 Jahre alt). Mit "Guillaume Tell" verabschiedete sich Rossini weitgehend von der Opernbühne und trat in eine Art vorzeitigen Ruhestand.

Trotz seiner frühen Entscheidung, keine weiteren Opern mehr zu komponieren, blieb Rossini eine einflussreiche Figur in der Musikszene. Er zog sich nach Paris zurück, wo er bis zu seinem Tod am 13. November 1868 lebte. In Paris genoss er hohes Ansehen und war in den gesellschaftlichen Kreisen der Stadt sehr beliebt. Sein späteres Werk konzentrierte sich auf geistliche Musik, Kammermusik und kleinere Stücke, die häufig in seinem Salon aufgeführt wurden.

Gioachino Rossini wird heute als einer der größten Opernkomponisten aller Zeiten angesehen. Seine Werke, insbesondere "Il barbiere di Siviglia" und "Guillaume Tell", gehören zum Kernrepertoire der internationalen Opernhäuser. Seine Musik zeichnet sich durch melodische Schönheit, brillante Orchestrierung und eine meisterhafte Beherrschung des komischen und dramatischen Ausdrucks aus. Rossinis Einfluss auf die Operngeschichte ist unbestreitbar, und seine Werke bleiben bis heute lebendig und relevant.

Gioachino Rossini starb am 13. November 1868 im Alter von 76 Jahren in seinem Haus in Passy, einem Vorort von Paris. Rossini hatte in den letzten Jahren seines Lebens unter einer Reihe von gesundheitlichen Problemen gelitten, darunter schwere Depressionen und körperliche Beschwerden, die ihn zunehmend schwächten. Die genauen Umstände seines Todes werden häufig mit einer Komplikation nach einer misslungenen Operation in Verbindung gebracht. Rossini litt an einer Form von Magen-Darm-Erkrankung, die eine Operation erforderlich machte. Nach dieser Operation entwickelte sich eine Bauchfellentzündung, an deren Folgen er schließlich verstarb.

Rossinis Tod löste in der Musikwelt und darüber hinaus große Trauer aus. Er war nicht nur ein gefeierter Komponist, sondern auch eine bedeutende gesellschaftliche Persönlichkeit, die in Paris und ganz Europa hohes Ansehen genoss.

Sein Begräbnis fand am 21. November 1868 in Paris statt und war ein beeindruckendes Ereignis, das von vielen prominenten Persönlichkeiten und Musikern besucht wurde. Rossini wurde zunächst auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris beigesetzt, einer der berühmtesten Ruhestätten der Stadt.

Im Jahr 1887, fast 20 Jahre nach seinem Tod, wurden seine sterblichen Überreste nach Italien überführt und in der Kirche Santa Croce in Florenz beigesetzt, wo er heute neben anderen bedeutenden italienischen Persönlichkeiten wie Michelangelo und Galileo Galilei ruht. Dieses feierliche Ereignis symbolisierte die große Verehrung, die Rossini in seiner Heimat Italien und in der gesamten Musikwelt entgegengebracht wurde. Rossinis Tod markierte das Ende einer Ära, doch sein musikalisches Erbe lebt bis heute weiter.

Gioachino Rossini nimmt eine herausragende Stellung innerhalb der Musikgeschichte ein und gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Seine Werke, die sowohl die italienische als auch die französische Oper entscheidend geprägt haben, stehen als Meisterwerke der Belcanto-Ära. Rossini ist besonders für seine Fähigkeit bekannt, dramatische und komische Elemente auf höchstem musikalischen Niveau zu verbinden, und er entwickelte einen unverkennbaren Stil, der durch brillante Melodien, rhythmische Lebendigkeit und eine meisterhafte Orchestrierung gekennzeichnet ist.

Bereits in jungen Jahren etablierte sich Rossini als führender Komponist in Italien. Seine Opern waren für ihre Lebendigkeit und ihren melodischen Einfallsreichtum berühmt. Besonders "Il barbiere di Siviglia" (1816) setzte Maßstäbe und wurde zu einer der erfolgreichsten und meistgespielten komischen Opern weltweit. Rossini schuf mit diesem Werk ein Modell für die Opera buffa, das bis heute Gültigkeit hat. Die Kombination aus humorvoller Handlung, dynamischen Ensembleszenen und rasanten Koloraturen machte "Il barbiere di Siviglia" zu einem unverzichtbaren Teil des Opernrepertoires.

Doch Rossinis Einfluss geht weit über die Komische Oper hinaus. Mit Werken wie "Guillaume Tell" (1829), seiner letzten und bedeutendsten Oper, die in der Opéra de Paris uraufgeführt wurde, gelang es ihm, die französische Grand Opéra entscheidend mitzugestalten. "Guillaume Tell" ist ein komplexes Werk, das für seine grandiosen Chorszenen, seine dramatische Tiefe und die innovative Orchestrierung bekannt ist. Mit dieser Oper schuf Rossini einen Höhepunkt seines Schaffens, der auch die spätere Entwicklung der Oper in Frankreich stark beeinflusste.

Rossini war nicht nur ein Virtuose in der Komposition von Opern, sondern auch ein einflussreicher Lehrer und Förderer der Musik. Seine Werke dienten Generationen von Komponisten als Vorbild. Die Virtuosität seiner Musik, die Kunstfertigkeit der Belcanto-Technik und seine Fähigkeit, Emotionen durch Musik auf unmittelbare Weise zu vermitteln, wurden von vielen nachfolgenden Komponisten, darunter Verdi, Donizetti und Bellini, bewundert und adaptiert.

Nach seinem Rückzug von der Opernbühne im Jahr 1829 widmete sich Rossini vermehrt der geistlichen Musik und kleineren musikalischen Formen, wobei sein Spätwerk, die "Petite Messe Solennelle" (1863), als eines der bedeutendsten geistlichen Werke des 19. Jahrhunderts gilt. Dieses Werk zeigt Rossinis anhaltende Schaffenskraft und seine Fähigkeit, tiefgründige religiöse Empfindungen in Musik auszudrücken.

In der Gesamtschau seiner Karriere kann Rossini als einer der Architekten der modernen Oper angesehen werden. Seine Arbeiten legten die Grundlagen für die weitere Entwicklung des Genres und seine Opern gehören heute zu den zentralen Werken des internationalen Opernrepertoires. Rossini hat die Oper mit einer solchen Brillanz und einem solchen Erfindungsreichtum neu definiert, dass seine Werke über die Jahrhunderte hinweg unvergessen bleiben und immer wieder neu interpretiert werden.

Heute wird Rossini sowohl von Musikwissenschaftlern als auch vom breiten Publikum für seine außerordentliche Fähigkeit geschätzt, tief empfundene Emotionen mit technischer Perfektion und musikalischer Virtuosität zu vereinen. Seine Opern sind nicht nur musikalische Meisterwerke, sondern auch zeitlose Werke, die die menschliche Komödie in all ihren Facetten widerspiegeln. Rossinis Position in der Musikgeschichte ist die eines unvergleichlichen Meisters, der die Kunstform der Oper entscheidend geprägt und ihr eine neue Richtung gegeben hat, die bis in die Gegenwart reicht.

Zur Oper "Der Barbier von Sevilla"

"Der Barbier von Sevilla", italienisch "Il barbiere di Siviglia", ist eine der bekanntesten und meistgespielten komischen Opern weltweit und zählt zu den bedeutendsten Werken von Gioachino Rossini. Diese Oper, die auf dem gleichnamigen Theaterstück von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais basiert, wurde zu einem Meilenstein in der Geschichte der Oper und steht für Rossinis unvergleichliches Talent, humorvolle und lebendige Musik zu schaffen.

Die Handlung von "Der Barbier von Sevilla" spielt im 17. Jahrhundert in Sevilla, Spanien, und erzählt die Geschichte der jungen Rosina, die vom alten und eifersüchtigen Dr. Bartolo streng bewacht wird. Bartolo plant, Rosina zu heiraten, um an ihr Vermögen zu gelangen. Doch Rosina ist in den jungen Grafen Almaviva verliebt, der sich als armer Student Lindoro verkleidet, um ihre Zuneigung zu gewinnen.

Erster Akt: Die Oper beginnt mit Graf Almaviva, der sich vor Bartolos Haus versammelt hat, um Rosina ein Ständchen zu singen. Doch sie erscheint nicht, und Almaviva ist verzweifelt. Der pfiffige Barbier Figaro, der in der Stadt sehr beliebt ist, tritt auf und bietet dem Grafen seine Hilfe an. Figaro schlägt vor, dass Almaviva sich als Soldat verkleidet und vorgibt, in Bartolos Haus einquartiert zu werden, um so Zugang zu Rosina zu erhalten. Almaviva folgt diesem Rat und überreicht Figaro einen Sack Gold als Lohn.

Zweiter Akt: Im Haus von Dr. Bartolo versucht Rosina, eine Nachricht an ihren geliebten Lindoro zu übermitteln, aber Bartolo verdächtigt sie und bewacht sie noch strenger. Figaro erscheint und täuscht Bartolo mit einer Geschichte, dass Almaviva ein betrunkener Soldat sei, der nur für eine Nacht bei ihm bleiben müsse. Während der Verwirrung schafft es Almaviva, Rosina seine wahre Identität zu offenbaren. Bartolo jedoch bleibt misstrauisch.

Dritter Akt: Almaviva kehrt als Musiklehrer "Don Alonso" verkleidet zurück und behauptet, der eigentliche Lehrer Basilio sei erkrankt. Bartolo lässt sich zunächst täuschen, doch als der echte Basilio auftaucht, versuchen Figaro und Almaviva, ihn zum Schweigen zu bringen, indem sie ihm einen Geldbeutel zustecken. Trotz der Täuschungsmanöver bleibt Bartolo wachsam und eilt zum Notar, um die Ehe mit Rosina zu besiegeln. Figaro und Almaviva sind jedoch schneller und schaffen es, die Heiratsurkunde umzuschreiben, sodass Rosina schließlich Almaviva heiratet. Bartolo erkennt seinen Fehler zu spät und muss sich geschlagen geben.

Die Entstehung von "Der Barbier von Sevilla" war geprägt von Rossinis außergewöhnlicher Geschwindigkeit und Effizienz als Komponist. Im Jahr 1815 erhielt Rossini den Auftrag, eine neue Oper für das Teatro Argentina in Rom zu schreiben. Die Wahl des Sujets fiel auf das beliebte Stück "Le Barbier de Séville" von Beaumarchais, das bereits 1775 uraufgeführt worden war. Das Stück war in Frankreich sehr erfolgreich gewesen, und Rossini erkannte das große komische Potenzial der Geschichte.

Das Libretto für die Oper wurde von Cesare Sterbini verfasst, einem erfahrenen Librettisten, der eng mit Rossini zusammenarbeitete, um die komische und lebhafte Atmosphäre des Originalstücks in eine musikalische Form zu bringen. Sterbini behielt den Großteil der Handlung bei, fügte jedoch einige Elemente hinzu, die sich besonders gut für eine Oper eigneten. Die Zusammenarbeit zwischen Rossini und Sterbini verlief reibungslos, und die Oper wurde in erstaunlich kurzer Zeit fertiggestellt.

Rossini komponierte "Der Barbier von Sevilla" innerhalb von nur drei Wochen, was seine Fähigkeit zeigt, schnell und effektiv zu arbeiten. Dies war jedoch auch der Grund, warum die Uraufführung von Anfang an von Schwierigkeiten geplagt war. Der enge Zeitplan führte dazu, dass die Probenzeit knapp war und die Premiere unter ungünstigen Bedingungen stattfand.

Die Uraufführung von "Der Barbier von Sevilla" fand am 20. Februar 1816 im Teatro Argentina in Rom statt, als Rossini 24 Jahre alt war. Die Premiere verlief katastrophal, was jedoch nicht auf die Qualität der Oper, sondern auf äußere Umstände zurückzuführen war. Die Aufführung wurde durch eine Reihe von Zwischenfällen gestört, darunter Bühnenunfälle und technische Probleme. Es wird auch berichtet, dass Anhänger des Komponisten Giovanni Paisiello, der eine frühere Vertonung des gleichen Stoffes geschrieben hatte, absichtlich Unruhe stifteten, um die Premiere zu sabotieren.

Die Presseberichte zur Premiere waren daher eher negativ und spiegelten die chaotischen Bedingungen der Aufführung wider. Kritiker bemängelten die Inszenierung und äußerten sich skeptisch über Rossinis Interpretation des klassischen Stoffes. Einige schrieben den Misserfolg der Premiere auch Rossinis jugendlichem Alter und seiner angeblichen Unerfahrenheit zu.

Doch trotz des holprigen Starts erwies sich "Der Barbier von Sevilla" schnell als ein durchschlagender Erfolg. Bereits bei den folgenden Aufführungen wurde die Oper enthusiastisch aufgenommen, und ihre Popularität stieg rasant. Innerhalb weniger Monate wurde sie in verschiedenen Städten Italiens gespielt und fand bald ihren Weg in die Opernhäuser ganz Europas.

"Der Barbier von Sevilla" nimmt eine herausragende Stellung innerhalb der Musikgeschichte ein und gilt als das Meisterwerk der Opera buffa. Rossini gelang es, mit dieser Oper eine perfekte Mischung aus komischer Handlung, lebendigen Charakteren und brillanter Musik zu schaffen. Die Ouvertüre der Oper, die bereits für sich genommen ein populäres Konzertstück ist, und Arien wie "Largo al factotum" und "Una voce poco fa" sind zu ikonischen Stücken der Opernliteratur geworden.

Rossinis "Barbier" revolutionierte das Genre der komischen Oper. Er führte eine neue Leichtigkeit und Eleganz in die Musik ein, die sich durch rhythmische Energie, klare Melodien und eine meisterhafte Orchestrierung auszeichnet. Die Fähigkeit, humorvolle Situationen musikalisch darzustellen, machte Rossini zu einem Meister der komischen Oper. Gleichzeitig schuf er Charaktere, die durch ihre Musikalität und ihre psychologische Tiefe überzeugen.

Diese Oper beeinflusste nicht nur die italienische Oper, sondern auch das gesamte europäische Musiktheater. Sie setzte neue Maßstäbe für das komische Opernrepertoire und inspirierte viele nachfolgende Komponisten, darunter Donizetti und Bellini. Rossinis Technik, dramatische Entwicklungen in lebendige musikalische Strukturen zu überführen, wurde zu einem Standard, an dem sich spätere Werke messen mussten.

Heute wird "Der Barbier von Sevilla" als eines der größten Meisterwerke der Opernliteratur angesehen. Die Oper gehört zu den am häufigsten aufgeführten Werken weltweit und ist ein fester Bestandteil des Repertoires fast jedes bedeutenden Opernhauses. Ihre Popularität hat über die Jahrhunderte hinweg nicht nachgelassen, und sie wird von Publikum und Kritikern gleichermaßen geschätzt.

Moderne Inszenierungen des "Barbiers" variieren in ihrer Interpretation, doch die Essenz der Oper – die spritzige Musik, die witzige Handlung und die lebendigen Charaktere – bleibt immer im Mittelpunkt. Regisseure und Dirigenten setzen sich regelmäßig mit der Frage auseinander, wie man die Komik und die Lebendigkeit der Oper in zeitgemäße Inszenierungen übertragen kann, ohne den ursprünglichen Charme zu verlieren.

Die Rezeption von "Der Barbier von Sevilla" ist auch heute noch überwältigend positiv. Die Oper wird als Paradebeispiel für Rossinis Genie und seine Fähigkeit, komplexe musikalische Strukturen mit zugänglichem, unterhaltsamem Inhalt zu verbinden, angesehen. Kritiker loben die Oper für ihre perfekte Balance zwischen Musik und Drama, ihre virtuosen Arien und Ensembles sowie für die ungebrochene Frische und Lebendigkeit, die sie ausstrahlt.

In der Musikwissenschaft gilt "Der Barbier von Sevilla" als ein zentrales Werk, das das Verständnis für die komische Oper geprägt hat. Die Oper wird oft als Modell für die Opera buffa verwendet und dient als Referenzpunkt für Studien über Rossinis Werk und die Entwicklung der Oper im 19. Jahrhundert. Rossinis Fähigkeit, eine alte literarische Vorlage in ein zeitloses musikalisches Werk zu verwandeln, wird als eine der größten Leistungen in der Operngeschichte angesehen.

Die Oper "Der Barbier von Sevilla" gilt nicht nur als ein Höhepunkt in Rossinis Karriere, sondern auch in der gesamten Operngeschichte. Diese Oper hat die Form der komischen Oper nachhaltig geprägt und ist ein lebendiges Zeugnis für Rossinis außergewöhnliches musikalisches Talent und seinen unvergleichlichen Sinn für Humor und Dramatik. Ihre Bedeutung und ihr Einfluss bleiben auch heute ungebrochen, und sie wird weiterhin von Generationen von Opernbesuchern und Musikliebhabern auf der ganzen Welt geliebt. 

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Verlagspreis 2024

Preisverleihung zur Frankfurter Buchmesse am 16. Oktober 2024

Alle Bücher auf der Frankfurter Buchmesse bei BücherWege in Halle 3.0 am Stand D 90 ...

In der Zeit vom 16. bis 20. Oktober 2024

 

 

Servus zur Buch Wien ...

In der Zeit vom 20. bis 24. November 2024

 

 

Michael Seeboth imitiert den jungen und alten Goethe ...

Das große Goethe-Buch

Mehr erfahren

Jana Rahma liest und spielt Hänsel und Gretel ...

Eine Märchenoper

Mehr erfahren

Antje Hamer liest vor ...

Der Nussknacker

Mehr erfahren

Luca Zamperoni spielt ...

Der Karneval der Tiere

Mehr erfahren

Carmen - als Longplay-Hörspiel

Die Hochzeit des Figaro - als Longplay-Hörspiel

Pinocchio - in der ARD ...

Das Hörspiel zum Film mit Mario Adorf, Ulrich Tukur, Florian Lukas, Anke Engelke, Benjamin Sadler, Inka Friedrich, Sandra Hüller und Luca Zamperoni als Erzähler.

Mehr erfahren

Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2015

Die Wochenzeitung DIE ZEIT und der Amor Verlag präsentieren eine Klassik-Edition für Kinder "Große Oper für kleine Hörer" in hochwertiger Box mit Bonus CD. Zwölf bekannte Opern werden erstmals für kleine Kinder ab vier Jahren als Hörspiele erzählt.

Mehr erfahren

Gerd Ruge - Unterwegs Politische Erinnerungen

gelesen von Hans Henrik Wöhler mit Originaltönen aus den Reportagen, Konzeption und Regie: Bert Alexander Petzold, platziert auf der hr2 Hörbuchbestenliste November 2013.

Alle Informationen